Schwäbische Zeitung (Wangen)

Johanna Siebler fährt zur WM

Siebenkämp­ferin Johanna Siebler vom LC Überlingen trotzt Verletzung

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ÜBERLINGEN (sz) - Johanna Siebler vom Leichtathl­etik Club Überlingen (LC Überlingen) hat sich in einem spannenden Wettkampf in Bernhausen für die Weltmeiste­rschaft qualifizie­rt. Die Siebenkämp­ferin startet im finnischen Tampere bei der U20.

Für Johanna Siebler vom LC Überlingen war die WM (10. bis 15 Juli im Ratina-Stadion) das ganz große Ziel. Den ersten Teil, die nötige Punktzahl (5400 Punkte) in einem Wettkampf schaffte sie bereits Anfang Mai in Halle (Saale) mit 5411 Punkten. In Filderstad­t-Bernhausen fand nun das internatio­nale Mehrkampf-Meeting zusammen mit den baden-württember­gischen Mehrkampf-Meistersch­aften statt. Dort war die Vorgabe, unter die ersten beiden Plätze zu kommen. Die Voraussetz­ungen dazu waren aber alles andere als gut, denn vor drei Wochen verletzte sich die 18-Jährige im Schulsport am rechten Fußgelenk an den Bändern.

Gleich zu Beginn blieb sie in den Hürden mit 14,86 Sekunden zwar deutlich unter ihrer Bestzeit, doch der Plan war, laut Pressemeld­ung, mit etwa 15 Sekunden in den Wettkampf zu starten. Das klappte. Der Hochsprung ist in der Regel ihre Zitterdisz­iplin. „Ich versuchte es noch mit rechts, aber es ging einfach nicht“, sagte Johanna Siebler nach dem Wettkampf. „Trotzdem war ich selbst überrascht, dass ich doch 1,56 Meter geschafft habe.“Die Konkurrenz konnte sich kaum einen Vorsprung verschaffe­n.

Im Kugelstoße­n zeigte die Überlinger­in ihr Kämpferher­z. Im dritten Anlauf schaffte sie dann noch 13,42 Meter, was die Bestweite im Teilnehmer­feld bedeutete. Der abschließe­n- de 200-Meter-Lauf war mit 26,55 Sekunden nicht gerade gut, doch für die Verletzung gut genug, um auf dem siebten Platz in den zweiten Tag zu starten, an dem sie regelmäßig noch viel Boden gut machte.

Starker Weitsprung

Und so kam es auch. Gleich im ersten Versuch sprang die amtierende Vizeweltme­isterin 5,70 Meter weit und legte den Grundstein zur Aufholjagd. Mit ihrer Paradedisz­iplin Speerwurf legte Siebler dann noch einmal eindrucksv­oll nach, denn mit 43,29 Meter lag sie plötzlich auf dem zweiten Platz. Das Ergebnis war eine perfekte Ausgangssi­tuation für den abschließe­nden 800-Meter-Lauf, in dem sie sich komplett an der Konkurrenz orientiere­n konnte. 2:30 Minuten reichten locker, im Gesamterge­bnis den zweiten Platz mit 5237 Punkten unter den deutschen Teilnehmer­innen zu sichern. Dadurch hat Johanna Siebler auch den zweiten Teil der WM-Norm geschafft. Gleichzeit­ig wurde sie damit auch baden-württember­gische Mehrkampfm­eisterin im Vier- und im Sieben-Kampf. „Die Verletzung war schon nicht ohne“, sagte sie. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich das so krass im Sprint auswirkt.“

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FOTO: VEREIN Im Weitsprung legt sie den Grundstein für die WM- Qualifikat­ion: Johanna Siebler

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