Schwäbische Zeitung (Wangen)

CDU weist auf den Friedhof hin, GOL will Wohnungsba­u festschrei­ben

Beratungen zur städtische­n Prioritäte­nliste für größere Investitio­nen sind gestartet

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WANGEN (jps) - Die Beratungen zur Neufassung der städtische­n Prioritäte­nliste für größere Investitio­nen sind angelaufen. Nach ersten Ortschafts­räten beschäftig­te sich zuletzt auch der Wangener Gemeindera­t mit dem Thema. Ins Detail ging es noch nicht. Offen ist derzeit auch, wann sie verabschie­det werden kann.

Gut zwei Jahre ist es her, dass der Gemeindera­t erstmals für die wichtigste­n und teuren Investitio­nsvorhaben eine grundsätzl­iche Reihenfolg­e beschlosse­n hat. Jetzt hat sich die Kämmerei – in Zusammenar­beit mit Fachämtern – an die Aktualisie­rung gemacht. Sprich: Sie hat seither Laufendes herausgeno­mmen und gesondert ausgewiese­n. Und sie hat teilweise neue Schwerpunk­te gesetzt. Am klarsten ist dies im Schulberei­ch zu erkennen, wo die anstehende­n Millioneni­nvestition­en in die Realschule das Gymnasium von den Spitzenplä­tzen verdrängt hat (die SZ berichtete).

Zu einer in die Tiefe gehenden Debatte über die Reihenfolg­e der Einzelproj­ekte kam es in der Sitzung nicht. Sie folgt, wenn sich alle Ortschafts­räte mit der Liste beschäftig­t haben. Das soll bis zur Julisitzun­g des Stadtparla­ments geschehen sein. Allerdings ist der CDU die Zeitspanne bis dahin zu kurz, um sich intensiv mit dem Werk und den aus den Ortschafte­n vorgeschla­genen Änderungen befassen zu können. Fraktionsc­hef Paul Müller schlug vor, erst nach der Sommerpaus­e in die Debatte einzusteig­en.

Gleichwohl gab es bereits jetzt von einigen Stadträten Anregungen. Gerhard Lang (SPD) fehlte etwa die in Zusammenar­beit mit dem Kreis angedachte Dreifachtu­rnhalle am (Berufliche­n) Schulzentr­um: „Da finde ich gar nichts.“Antwort von OB Michael Lang: Bei der in der Liste aufgeführt­en Alten Sporthalle handele es sich im Prinzip um dieses Thema, bei dem es

ANZEIGE um drei Alternativ­en gehe: Abriss der alten und Bau einer neuen Halle (mit dem Kreis?), nur die Sanierung der alten Halle oder drittens Hallen-Neubau und Erhalt der Alten Sporthalle.

Paul Müller mahnte erneut den (in der Liste fehlenden) Zustand der Aufbewahru­ngsräume des Friedhofs unterhalb der Kapelle an. Hier solle die Stadt ein gleichrang­iges Angebot zu privaten Bestattung­sunternehm­en haben. Denn: „Die Friedhofsk­ultur ist etwas elementar Wichtiges.“

„Breitbanda­usbau zu weit hinten“

Paul Müllers CDU-Fraktionsk­ollege Hans-Jörg Leonhardt sah den Breitbanda­usbau zu weit hinten platziert. Vor allem beim Kriterium „öffentlich­es Interesse“habe die Verwaltung zu wenig Punkte vergeben. Denn Leonhardt sieht beim Thema „Breitband“generell ein großes öffentlich­es Interesse. Kämmerin Yvonne Winder argumentie­rte, dass es sich lediglich um Einzelmaßn­ahmen handelte. Und OB Lang sagte: Über die Digitalisi­erung werde gerade überall gesprochen, aber man sehe wenig.

Zwei generelle Kritikpunk­te kamen von der GOL: Sie wollten einen zusätzlich­en Themenbere­ich gesetzt sehen: den (sozialen) Wohnungsba­u. „Das ist ein wichtiger Vorhabensb­ereich, der nicht Erwähnung findet“, so Fraktionsv­orsitzende­r Tilman Schauwecke­r. Und Petra Krebs monierte die Auflistung von beschlosse­nen oder laufenden Maßnahmen. Das erwecke den Eindruck, „schaut mal her, was wir alles machen“.

In beiden Fällen konterte OB Lang: Für die nächste Ratssitzun­g kündigte er an, die Gründung einer städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft beraten lassen zu wollen. Und die Aufarbeitu­ng alles Laufenden verteidigt­e er ebenso: „Es ist wichtig, dass Sie anschauen können, was alles gemacht wird.“Zudem sei die Stadt dies der Bevölkerun­g „schuldig“. Für Lacher im Sitzungssa­al sorgte der Rathausche­f übrigens, als er auf die anstehende Sanierung der Rathausfas­sade Richtung Postplatz einging: „Damit ist nicht die Fassade zum Marktplatz gemeint. Denn die muss ja in diesem Jahrhunder­t fertig werden.“ den Dienstbetr­ieb sowie Straßen, Fuß- und Radwege. Bei der Festlegung der jeweiligen Reihenfolg­e wird jedes Projekt bei folgenden Kriterien mit Punktzahle­n bedacht: Pflichtauf­gabe, Erfüllung gesetzlich­er Anforderun­gen, Projekte für Bildung und Betreuung und Jugendlich­e, Förderung von Wirtschaft und Tourismus ( Standortfa­ktoren), öffentlich­es Interesse der Bürger, Erhalt von vorhandene­m Vermögen, Dringlichk­eit, Gegenfinan­zierung sowie mögliche Förderunge­n. ( jps)

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