Skater messen sich mit waghalsigen Tricks
Wangen ist die vierte Station des Regio-Cups für Skateboarder gewesen
WANGEN - Auf der Anlage hinter dem Jugendhaus in Wangen hat sich am späten Samstagmorgen eine bunte Schar Skateboarder getummelt. Sie trainierten mit dem kleinen Brett auf Rollen unglaubliche Tricks auf den verschiedenen Elementen der Anlage. Denn am Mittag wurde es ernst: Wangen war Gastgeber für die vierte Station des Regio-Cups.
In den Skater-Parks der Region findet jeweils ein Wettbewerb statt, bei dem die Fahrer Punkte sammeln können, bis hin zum großen Finale auf der neu eröffneten Anlage in Weingarten „Wir vom Jugendhaus organisieren den Rahmen für die Veranstaltung“, erklärte Mitarbeiterin Anna Bilgeri. „Wir sorgen für Getränke, Verpflegung und Musik, die sportliche Leitung übernehmen die Skater selbst.“
Warum skaten? Um frei zu sein!
Der Niederwangener Tobias Engstler, eine Größe in der Skater-Szene der Region, hatte alles im Griff. Die Regeln waren einfach: Die 26 Teilnehmer starteten in zwei Altersgruppen, jeder Fahrer hatte in der Vorrunde in zwei Durchgängen 90 Sekunden Zeit, um sein Können zu beweisen und dann unter Umständen in den Finallauf zu kommen. Die Juroren vergaben Punkte für die schwierigsten Tricks und die beste Ausführung. „Es gibt keine Vorgaben, jeder zeigt, was er kann. Ausschlaggebend sind die Parkausnutzung, die Härte der Tricks und wie sauber sie gefahren werden“, erläuterte Engstler.
„Das Beste ist natürlich ein ,Stay on Run’, also einen Durchlauf ohne Fehler zu fahren“, fügte Juror David Eberle aus Altusried hinzu. Ein bisschen Englisch müsse man schon können, um mitreden zu können. Da gebe es Trickflips, Heelflips, Trayflips, Ollies und Nollies, so David. Dabei gehe es jeweils um die Drehweise des Skateboards, also vertikal oder horizontal, und um die Fußstellung. „Deutschland ist hinten dran, wenn es ums Skaten geht“, betonte David, „die USA sind natürlich führend. Wir waren schon in Barcelona und demnächst fahren wir zum ,Mystic Skate Cup’ nach Prag.“
Warum skatet man? Bei der Frage antworteten Tobi und David unisono: „Um frei zu sein! Wir sind in keinen Verein eingebunden, haben keine Ligen und Verbände, Skaten kann man mit wenig Ausrüstung, immer und überall. Und man findet seinen eigenen Stil. Es ist einfach individuell“, fügte Tobi hinzu. In Wangen gab es Sachpreise zu gewinnen, hauptsächlich Rollen, Achsen, Schrauben, alles was ein Skater eben so brauche. Aber in Weingarten beim Finale, da gebe es einen Geldpreis – und das sporne natürlich schon an.
Zur Musik von DJ Markus Töpfer zeigten die kleinen und großen Skater dann ihre besten Tricks und Sprünge. Bleibt nur die Frage, warum so wenige Mädchen sich auf das Skateboard wagen. Die saßen aber am Rand und genossen das sportliche Highlight und die tolle Stimmung.