Planung für Bauland in Immenried startet
Bodenverhältnisse sind schwierig – Bauplatzvergabe wird von Fall zu Fall entschieden
IMMENRIED (mag) - In Immenried soll neues Bauland entstehen. An der St. Rochus-Straße stellt ein privater Investor ein Grundstück zur Verfügung, das ab jetzt überplant werden kann. Es wird nun ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Das hat der Gemeinderat Kißlegg in seiner jüngsten Sitzung beschlossen und folgte damit der Empfehlung des Immenrieder Ortschaftsrates. Wie viele und welche Häuser oder Wohnungen gebaut werden, sei noch nicht klar, sagte Bauamtlseiter Manfred Rommel. Angedacht sind acht Grundstücke.
Die Geschäftsführung der extra für die Erschließung neu gegründeten Kapellenfeld GbR habe sich im Ortschaftsrat vorgestellt, erzählte Ortsvorsteher Martin Müller: „Wir sind zuversichtlich, gemeinsam eine gute Lösung zu finden. Der Ortschaftsrat ist glücklich, nach so langer Zeit wieder Flächen weiterentwickeln zu können.“Die Bauplatzvergabe werde von Fall von Fall mit dem Gremium abgesprochen, antwortete Müller auf die Frage von Monika Dobler (SPD), nach welchen Kriterien die Grundstücke vergeben werden sollen. „Es sollen zuerst junge Familien aus Immenried bedient werden, die schon länger angefragt haben“, ergänzte Müller.
Sorge mache er sich, ob der Baugrund überhaupt geeignet sei, wandte Friedrich Rockhoff (CDU) ein: „Beim ersten Baugebiet in Immenried habe ich schon vor den hohen Baukosten gewarnt.“Der Boden sei tatsächlich moorig, sagte Bauamtsleiter Rommel. Da die Grundstücke aber privat verkauft werden, könne die Gemeinde im Nachhinein nicht für die Bodenverhältnisse belangt werden. Beim Baugebiet Immenried Ost hätten sich die Käufer damals mit den Bodenverhältnissen und damit verbundenen Kosten arrangiert. Was schwierig werden könnte, sei die Löschwasserversorgung, die bisher nicht ausreichend vorhanden sei. „Das können wir aber baulich lösen“, sagte Rommel.
Diskussion um „Paragraf 13b“
Er sei für eine Erweiterung in Immenried, aber gegen das beschleunigte Verfahren mit dem umstrittenen Paragrafen 13 des Baugesetzbuches, sagte Hans-Jürgen Schmidt (GOL): „Keine Umweltprüfung, keine Ausgleichflächen und ständig 13b ergibt irgendwann einen Flächenfraß.“Auch ihm liege das schwer im Magen, sagte Andreas Kolb und bat um einen freiwilligen Ausgleich für die verbrauchten Bauflächen. „Dann kann ich zustimmen.“Gerne könnten Vorschläge für Ausgleichmaßsnahmen gemacht werden, antwortete Bürgermeister Dieter Krattenmacher, gab aber zu bedenken: „Wer soll das bezahlen?“Ohne Zuschüsse oder Ökopunkte habe die Gemeinde bereits mehrere Hunderttausend Euro in Ausgleichsflächen investiert. Diese Flächen seien aber nicht zwangsläufig in der Nähe, sagte Kolb: „Es wäre vielleicht auch für das Baugebiet schöner, Natur darum herum zu haben.“
Die Gemeinde wird mit dem Bauträger noch einen Erschließungsvertrag aufsetzen. Darin soll etwa auch geregelt werden, wieviel ein Grundstück kosten wird.