Im Land der Camping-Liebhaber
Erwin-Hymer-Museum in Bad Waldsee zeigt Ausstellung „Very British!“
BAD WALDSEE - Die neue Sonderausstellung „Very British“im ErwinHymer-Museum Bad Waldsee entführt den Besucher aktuell ins Land der Camping-Pioniere. In einem Presserundgang konnte die SZ bereits erfahren, wie sich die Campingszene bei den Briten entwickelte.
Spannend war es auch zu erfahren, wie die Restauration des Coventry-Steel-Caravans erfolgte. Die meisten Exponate wurden in der eigenen Museumswerkstatt restauriert. Großbritannien gilt als Land der Gründer des mobilen Reisens. Ende des 19. Jahrhunderts wurden dort die ersten von Pferden gezogenen Reisewagen entwickelt. Ebenso folgte um 1908 nach Erfindung des ersten Autos der erste Campingclub – der noch bis heute Bestand hat.
Die interaktive Reise über den „Kanal“entführt den Ausstellungsbesucher in die Welt der Kultur der Briten und ihrer Camping-Leidenschaft bis heute. Nicht nur die Leidenschaft für Tee und ausgefallene Hüte spiegelt die Lebensweise der Engländer wieder. Ausgestattet mit feinem Tee-Geschirr, Spitzendeckchen, Ofen und Co. eroberten die englischen „Gentlemen-Zigeuner“schon in den 1920er-Jahren im Wohnwagen ihre Insel.
Die Sehnsucht nach einer neuen Freiheit ließ sie erfinderisch werden. Wenn man sich die ersten Wohnmobile ansieht, merkt man schnell, dass der Stil, den die Briten pflegen, auch in der Ausstattung selbiger seinen Platz findet. Ein gutes Beispiel hier- für ist nicht nur „Gertrude“, das Wohnmobil aus dem Jahre 1930, sondern auch der frisch restaurierte Coventry-Steel-Caravan.
Fast alles konnte so erhalten werden, wie es im Ursprung war. Lediglich der Boden musste ersetzt werden. Es fand sich eine englische Firma, die auf die Herstellung dieser klassischen Linoleumböden spezialisiert ist. So konnte auch dieser entsprechend eingebaut werden und der Besucher merkt keinen Unterschied zu dem alten Boden. Ebenso werden in Kürze noch die Vorhänge nach Originalmuster geliefert. Da die historischen Vorhänge doch im Laufe der Zeit etwas gelitten haben und man sie aber erhalten möchte, kommen diese dann in das Museumsarchiv. Hier darf es an nichts fehlen, selbst eine kleine ausklappbare Sitzbadewanne findet man in diesem Wohnwagen mit einer erstaunlichen Länge von 7,50 Metern aus dem Jahre 1949.
Es gibt Informationen zum Thema Linksverkehr, Picknickkultur und auch den Campingplätzen wird die Ausstellung gerecht. Aufgelockert wird das Ganze mit kleinen Mitmachstationen, an denen die Besucher beispielsweise einen Teebeutelhalter herstellen können.
Die Ausstellung „ Very British! – Im Land der Caravaning- Pioniere“ist ab sofort bis 9. September zu sehen. Auch die SummertimeVeranstaltung am 11. und
12. August steht ganz unter dem Motto „ Very British“.