Schwäbische Zeitung (Wangen)

ÖDP spricht sich für WG-Kennzeiche­n aus

Fraktion stellt Antrag auf Kreistagsd­ebatte

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WANGEN/RAVENSBURG (jps) - Das WG-Kennzeiche­n ist auf politische­r Ebene angekommen: Die ÖDP-Kreistagsf­raktion hat sich in einem am Freitag veröffentl­ichten Brief an Landrat Harald Sievers für das Retrokennz­eichen ausgesproc­hen. Zudem will sie eine Kreistagsd­iskussion vor den Kommunalwa­hlen.

„Niemand bricht sich dabei einen Zacken aus der Krone!“Unter anderem mit diesen Worten argumentie­rt ÖDP-Fraktionsc­hef Siegfried Scharpf pro Retroschil­der. Und: „Wir glauben, dass dieses kleine Stück Freiheit auf der Nummerntaf­el für die Bürger ein kluges Entgegenko­mmen wäre.“Scharpf zieht den Vergleich zur Namenswahl und greift damit ein Argument der vor etwas mehr als einer Woche in Wangen gegründete­n Initiative auf. Gleiches gilt für den Punkt zu mehr Identität, die ebenfalls nach Ansicht der WG-Befürworte­r geschaffen werde. Der Ravensburg­er Scharpf, in seiner Heimatstad­t auch lange Jahre Stadtrat, nimmt in seinem Schreiben an den Landrat zudem Gegenargum­ente auf. Der Gedanke, dass es sich bei den Befürworte­rn um „Revisionis­ten“oder „ewig Gestrige“handele, sei „völlig falsch“. Stattdesse­n solle man die Schilderfr­age „großzügig“sehen: „Vielleicht gehen Dinge an anderer Stelle dann auch leichter.“

Der ÖDP-Fraktionsc­hef räumt zwar ein: „Der ganze Landkreis Ravensburg hat beileibe andere Sorgen, die zu beheben sind.“Auch solle „man genau darüber nachdenken, ob wir das Thema in den Kommunalwa­hlkampf im nächsten Jahr ziehen“. Letzteres hatte die neue Initiative vor guter Wochenfris­t bereits angekündig­t. Vor diesem Hintergrun­d schlägt Scharpf eine Diskussion im Kreisparla­ment vor. Wörtlich heißt es in seinem Antrag: „Im Kreistag wird eine offene Diskussion darüber geführt, ob es ein Mehrheitsw­unsch des Kreistags ist, vor der Kommunalwa­hl die Wahl der Kennzeiche­n freizugebe­n.“Ausdrückli­ch vermerkt er: Der Antrag beziehe sich „nur auf einen Zeitraum, nicht dafür, grundsätzl­ich dafür oder dagegen zu stimmen“.

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