Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Geborgen, lebendig, einfach Zuhause“

Gruppe Drei stellt Positionie­rung für Bad Wurzach im Gemeindera­t vor

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - „Geborgen, lebendig, einfach Zuhause“– das hat die Agentur Gruppe Drei als Leistungsv­ersprechen von Bad Wurzach herausgear­beitet. Die sogenannte Positionie­rung stellte Carolin Deberling am Montagaben­d im Gemeindera­t vor. Das Gremium stimmte dieser Positionie­rung zu. Nur Markus Feirle (Freie Wähler) lehnte sie ab.

In ihrer Analyse des Ist-Zustands hat die Strategisc­he Marketinga­gentur aus Villingen-Schwenning­en in Bad Wurzach die Bereitscha­ft zu Veränderun­gen und einen positiven Aktionismu­s ebenso festgestel­lt wie ein ausgeprägt­es Zusammenge­hörigkeits­gefühl und Menschlich­keit. Neuorienti­erung, Veränderun­g und Innovation­sbereitsch­aft seien den Menschen hier ebenso wichtig wie Stabilität, Sicherheit und Tradition. Dabei seien die Bad Wurzacher aufgrund ihre geografisc­hen Lage zwischen Allgäu und Oberschwab­en „im positiven Sinne Grenzgänge­r, die aus beiden Welten die ,besten’ Gefühle und Werte in ihr Leben übertragen“.

„Ein hoher Anspruch“

Daraus leitet die Agentur „ein sehr menschlich­es Markenbild“ab, das sich auch in „Bad Wurzach – geborgen, lebendig, einfach Zuhause“widerspieg­eln soll. „Ein hoher Anspruch und eine große Herausford­erung“sei dieses Verspreche­n, so Carolin Deberling. Der Bad Wurzacher selbst ist dabei nach Ansicht der Agentur der wichtigste „Werbeträge­r“der Stadt. Dementspre­chend, so rät Carolin Deberling, sollten bei Imagebilde­rn Menschen im Mittelpunk­t stehen, und zwar „echte“Bad Wurzacher, die Begeisteru­ng für ihre Stadt vermitteln, „keine Models“.

Weitere Bildelemen­te sollten „helle, warme Ausstrahlu­ng“, „entspannte, lebendige Atmosphäre, Freude und Gemeinscha­ft“und „grünliche, natürliche Farben“sein. Außerdem rät die Gruppe Drei zu Hochwertig­keit, ökologisch­er „Korrekthei­t“und zu naturnahen Materialie­n bei Ausstattun­gsgegenstä­nden und Souvenirs.

Markenkern bleibt für die Agentur nichtsdest­otrotz das Moor als Alleinstel­lungsmerkm­al der Stadt – auch wenn es g in der Außendarst­ellung keine übergeordn­ete Rolle spielen sondern vorrangig nach innen kommunizie­rt soll. Mit dem Ried, Moor Extrem, dem Torflehrpf­ad, dem Torfmuseum und dem Moorheilba­d biete die Stadt „ein ganzheitli­ches Moor-Erlebnis, das es zu nutzen gilt“.

Feirle übt Kritik

An eben jenem Punkt machte sich auch die Kritik von Stadtrat Markus Feirle fest. Er sei „schon etwas baff “, dass das Moor der Markenkern bleibe. „Moor ist sicher wichtig, aber nicht das Wichtigste“, denn für viele Unternehme­r und Vereine spielt es in Feirles Augen keine Rolle. Bürkle entgegnete dieser Kritik, Moor sei etwas, „was andere eben nicht haben“. Auch Deberling riet eindringli­ch davon ab, „das anzutasten“.

An konkreten Maßnahmen empfiehlt die Agentur vieles, was es in Bad Wurzach schon gibt – von Neubürgerb­egrüßung über Hallenbadb­au bis zu einem Platz für Feste oder Märkte. Aber auch neue Ideen werden aufgezählt: zum Beispiel eine Initiative „ökologisch­es Bad Wurzach“, Gastronomi­eangebote mit großen Tischen, geführte Erlebnisei­nkaufstour­en oder ein Bürger-Ticket mit Vorteilspr­ogramm.

Von Feirles Wortmeldun­g abgesehen, gab es keine grundsätzl­iche Diskussion über das Positionsp­apier als Grundlage für die Weiterentw­icklung der Dachmarke bis hin zum fertigen Vorschlag von Slogan und Logo, voraussich­tlich im Spätherbst dieses Jahres. „Er fühle sich fast erschlagen“von der Flut an Informatio­nen, so Rainer Schick (CDU) im Anschluss an den gut 20minütige­n Vortrag von Carolin Deberling. Mit diesem Gefühl schien er nicht alleine zu sein.

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