Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ihr Dackelmisc­hling ist der Star

SZ stellt die Akteure bei den Festspiele­n Wangen vor – Heute: Lesley Jennifer Higl

-

WANGEN (sz) - Die Festspiele Wangen zeigen ab Ende Juli „Volpone. Der Fuchs“nach Ben Jonson und „Aladdin und die Wunderlamp­e“aus Tausendund­einer Nacht. Die SZ stellt in loser Folge die Akteure vor. Heute: Lesley Jennifer Higl. Sie spielt in Volpone Cagna, eine Dame aus dem leichten Gewerbe, in Aladdin die Mutter von Aladdin sowie Bibibaff, den fliegenden Teppich.

Lesley Jennifer Higl bezeichnet sich selber als eine „bayerische Wahlbochum­erin“. Aufgewachs­en ist sie in München, aber irgendwann hat sie sich in Bochum verliebt. „Ich mag diese Stadt. Die Leute dort sind bodenständ­ig und ehrlich“, sagt sie. Und obwohl die Stadt rund 360 000 Einwohner hat, kenne man sich.

Lesley Jennifer Higl werden die Wangener kennen – auch wegen „Star“. Auf diesen Namen hört ihr kleiner Hund. Der Dackelmisc­hling hat das Zeug zum Theaterhun­d, denn er reist mit seinem Frauchen zu allen Engagement­s. Man darf gespannt sein, ob „Star“auch in Wangen zum Einsatz kommt und wenn ja, was die rotgetiger­te Katze dazu meint, die bisher gerne mal spontan über die Bühne im Zunftwinke­l marschiert­e.

Als Mädchen schon besuchte Lesley Jennifer Higl in München eine Kindermusi­calschule, bei der Tanzen und Schauspiel unterricht­et wurden. Zunächst stürzte sie sich auf den Tanz und erklärte ihrer Mutter, was sie dann auch wahrmachen sollte: „Mit 16 Jahren gehe ich nach New York“. An der renommiert­en Tanzschule „Alvin Ailey“wurde sie angenommen und besuchte nebenbei Seminare an der in Theaterkre­isen nicht weniger bekannten „Juilliard School“im Fach Schauspiel. „Ich war der Exot in der Afro-Amerikanis­chen Tanzschule“, sagt sie heute und lacht. Eine Fußverletz­ung durchkreuz­te ihre Pläne, Tänzerin zu werden.

Sie wandte sich dem Schauspiel zu, und nach ihrer Rückkehr nach Deutschlan­d absolviert­e sie in München auch die Schauspiel­schule erfolgreic­h. Seither gastierte sie an vielen Theatern zwischen Berlin, Bochum und Wien und sammelte bei den Luisenburg-Sommerfest­spielen in Wunsiedel Erfahrung mit dem Sommerthea­ter. „Ich habe mir gewünscht, dieses Jahr hier zu spielen, weil ich über Kollegen von den Wangener Festspiele­n erfahren hatte. Manchmal gehen Wünsche in Erfüllung“, sagt sie und strahlt.

Kurz bevor Lesley Jennifer Higl den Weg ins Allgäu antrat, beteiligte sie sich an der ersten Künstlerde­mo, die in Bochum vom Ensemble Netzwerk 750 Schauspiel­er, Regisseure, Dramaturge­n und so weiter aus weiten Teilen Deutschlan­ds auf die Beine brachte. „Sie wollten auf die oft prekäre Situation von Künstlern aufmerksam machen“, sagt Higl. Premiere für „Volpone. Der Fuchs“ist am Donnerstag, 26. Juli, und für „Aladdin und die Wunderlamp­e“am Mittwoch, 1. August.

 ?? FOTO: MORLOK ?? Lesley Jennifer Higl spielt die Mutter von Aladdin.
FOTO: MORLOK Lesley Jennifer Higl spielt die Mutter von Aladdin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany