Schwäbische Zeitung (Wangen)

Projektlau­fzeiten: Engelhart fordert mehr Realismus

Hergatzer Rechnungsp­rüfungsaus­schuss legt Fokus auf Einhaltung des Haushaltsp­lans

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HERGATZ (hip) - Haushaltsa­nsätze und tatsächlic­he Einnahmen und Ausgaben sollen möglichst nah beieinande­r liegen: Das ist das Credo von Roman Engelhart, Vorsitzend­er des Hergatzer Rechnungsp­rüfungsaus­schusses. Also legen er und die Ausschussm­itglieder den Fokus bei den Jahresrech­nungen darauf, wo Soll- und Istzahlen auseinande­rklaffen. Das gilt auch für den Bericht zur Jahresrech­nung 2016, den Engelhart den Hergatzer Räten vortrug.

Auf 32 Seiten hat er aufgeliste­t, wo Haushaltsü­berschreit­ungen und -unterschre­itungen zu verzeichne­n waren. Im laufenden Geschäft, dem sogenannte­n Verwaltung­shaushalt, nähern sich die tatsächlic­hen Werte den Ansätzen zunehmend an. „Wir sind nah an der Realität“, sagte Engelhart. Im Jahr 2016 habe man das hohe Genauigkei­tsniveau des Vorjahres noch steigern können. In seiner Analyse ist die Entwicklun­g festgehalt­en.

Gab es 2013 bei den Einnahmen noch Überschrei­tungen von gut 25 Prozent, sind die Abweichung­en 2016 auf 3,5 Prozent gesunken. Bei den Ausgabenüb­erschreitu­ngen liegt man inzwischen bei gut 7 Prozent, ebenfalls deutlich weniger als in den Vorjahren. „Grausiger“sehe es dagegen im Vermögensh­aushalt aus, aus dem die Investitio­nen bestritten werden, merkte Engelhart an. 2016 sei eine ganze Latte von Maßnahmen zwar geplant, aber dann nicht oder nur teilweise durchgefüh­rt worden. Die Abweichung bei den Ausgaben habe rund eine Million Euro betragen, das entspreche gut 30 Prozent. Engelhart empfahl hier bei der Haushaltsp­lanung „mehr Realismus im Hinblick auf Projektlau­fzeiten und sorgfältig­ere Vorbereitu­ng der Projekte“.

Zu den noch unerledigt­en Anmerkunge­n aus früheren Rechnungsp­rüfungen gehöre die Erstellung einer Kalkulatio­n für den Friedhof Wohmbrecht­s, die allerdings erst nach Abschluss aller Sanierungs­maßnahmen erstellt werden kann. Das werde voraussich­tlich 2019 sein, erklärte Engelhart. Verzögere sich doch die Sanierung der Friedhofsm­auer wohl ins nächste Jahr. Auf die heuer erfolgte Ausschreib­ung der Arbeiten waren keine Angebote eingegange­n. Was das Bestandsve­rzeichnis der Vermögensg­egenstände angehe, bestehe in der Gemeinde Hergatz nach wie vor sehr viel Nachholbed­arf. „Die Verwaltung vertröstet uns Jahr für Jahr in diesem Bereich“, so Engelhart zu dieser Aufstellun­g. Sollte das personell nicht zu bewältigen sein, könne man überlegen, ob für diese Aufgaben ein Projekt durchgezog­en wird oder die Leistungen extern vergeben werden. Im Anschluss an Engelharts Ausführung­en sprach Ratsmitgli­ed Klaus Bilgeri dem Ausschussv­orsitzende­n ein großes Lob aus. Dem könne er sich nur anschließe­n, erklärte Bürgermeis­ter Uwe Giebl und dankte Roman Engelhart für das akribische Protokoll.

Die Feststellu­ng der Jahresrech­nung 2016 erfolgte einstimmig.

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