Das Theatervirus in Stuttgart gefangen
SZ stellt Festspielakteure vor – Heute: Lukas Kientzler
WANGEN (sz) - Die Festspiele Wangen zeigen im Sommer „Volpone. Der Fuchs“und „Aladdin und die Wunderlampe“. Die SZ stellt in loser Folge die Akteure vor. Heute: Lukas Kientzler. Er spielt in Volpone einen Juristen namens Voltore und in Aladdin den Sultan von Bagdad sowie Tamir, einen Gast im Café.
Lukas Kientzler ist einer jener Schauspieler im Team, den die Wangen er schon kennen. 2015 spielte in „Petterson und Findus“den Hahn Caruso und in „Der Vorname“den Pierre. „Es ist schön, wieder hier zu sein“, sagt er. „Ich wohne mitten in der Stadt, es ist alles sehr vertraut“, sagt er. Das gilt auch für den einen oder anderen Kollegen. „Zum Beispiel Florian Hackspiel - mit ihm habe ich vor bestimmt zehn Jahren in Jim Knopf die beiden Hauptrollen gespielt.“
Berufswunsch: Sportjournalismus
Dabei hätte für Lukas Kientzler alles ganz anders kommen können. Denn sein erster beruflicher Anlauf ging Richtung Sportjournalismus. Aber sich für Sport interessieren und über ihn berichten, sind zwei Paar Stiefel. Und so kam es ganz anders. In Stuttgart aufgewachsen, hatte ihn seine Tante mit dem Theatervirus infiziert. Sie hatte ihn jung mit ins Staatstheater genommen, das damals Friedrich Schirmer als Intendant führte.
In der Schule viele Aufführungen
Lukas Kientzler war leicht entflammbar gewesen, denn als Waldorfschüler hatte er bei den vielen Aufführungen in seiner Schule Gelegenheit, in die Theaterwelt hinzuschnuppern. Ein bisschen Therapie war es vielleicht auch, denn er sagt mit einem Lächeln: „Ich war als Kind sehr introvertiert. Da bot das Theaterspiel eine gute Chance, aus dem Schneckenhaus herauszukommen.“
Nach der Ausbildung an der Universität in Linz spielte er dort am Landestheater, seither am Stadttheater Aalen, in der Tafelhalle Nürnberg, am Landestheater Vorarlberg in Bregenz, in Basel und in Stuttgart.
Dass Peter Raffelt als Künstlerischer Leiter und Regisseur ein Vorsprechen ermöglicht, hat ihn überrascht und gefreut. Selbstverständlich sei das nicht. So fuhr er nach Wien und bekam das Engagement. In probenfreier Zeit verbringt Lukas Kientzler gerne die Zeit draußen. „Ich kenne die Gegend hier ja gut und war inzwischen auch wieder in Bregenz“, erzählt er.