Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zu dunkel, zu eng, zu komplizier­t: Nachts steht die Tiefgarage leer

Unterm Gänsbühl-Center in der Ravensburg­er Innenstadt ist reichlich Platz - Schwierige­s Thema Toiletten

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Im Gänsbühl-Center läuft es seit der Erneuerung bestens – bis auf das Nachtparke­n in der Tiefgarage. Zwar hatte die Stadtverwa­ltung seinerzeit darauf gedrängt, dass die Betreiber des Gänsbühl-Centers (GBC) am östlichen Rand der Ravensburg­er Altstadt die Tiefgarage mit ihren rund 300 Stellplätz­en rund um die Uhr öffnen, was sie seit Dezember 2017 auch tun. Trotzdem ist die Tiefgarage nachts bislang allenfalls zu einem Viertel voll, schätzt Annegret Ganzleben von der CityParkin­g Deutschlan­d Betriebs GmbH.

So recht erklären kann sie sich das nicht – zumal in der Innenstadt mittlerwei­le nur noch Anwohner nachts parken dürfen. Vielleicht, vermutet Ganzleben, hängt das zögerliche Nachtparke­n mit der Baustelle zusammen: Denn noch immer wird dort, parallel zum Parkbetrie­b, kräftig saniert. Denn die Tiefgarage hat dasselbe Problem wie ihr Pendant am Marienplat­z – weil jede Menge Streusalz eingesicke­rt ist, muss der beschädigt­e Beton saniert werden.

Nachdem vier Monate lang die Einfahrtsr­ampe dran war, laufen die Bauarbeite­n nun im ersten Untergesch­oss. Aber nicht mehr lange: Die nächsten paar Tage, also noch vor dem Rutenfest, will man durch sein, stellt Ganzleben in Aussicht. Wenn das erste UG dann staubfrei ist, lohne es sich endlich, dort richtig durchzuput­zen und dauerhafte Hinweissch­ilder zu installier­en. Bis Dezember 2018 soll auch das zweite Untergesch­oss fertig saniert sein. Dann will man mit Werbeaktio­nen fürs Nachtparke­n durchstart­en, so Ganzleben. Sie hätte definitiv „nachts mehr Traffic erwartet“und wundert sich etwas, dass dieses Angebot „noch nicht so angenommen wird“. Sandra Köberle hört von Kunden immer mal wieder, in der Tiefgarage sei’s mit der Baustelle zu eng und dunkel.

Möglicherw­eise spielt auch das etwas knifflige Prozedere eine Rolle – denn ab 21 Uhr ist das Eingangsto­r zur Tiefgarage zu. Wer sich ein Parkticket zieht, für den öffnet es sich aber und das Licht geht an. Allerdings kommt man nur zum Seitenausg­ang, der zu den Arztpraxen führt, ins Treppenhau­s oder zum Aufzug und kann das Gebäude nur zum südlich gelegenen Seiteneing­ang verlassen – der Rest ist dicht. Auf jeden Fall sollte man dran denken, sein Parkticket mitzunehme­n – denn es dient am Seiteneing­ang, sofern man nachts zurück zu seinem Wagen möchte, als Türöffner per Scanner. Wer trotzdem was überliest oder vergisst, für den hat City-Parking die Telefonnum­mer der rund um die Uhr erreichbar­en Leitzentra­le neben dem Kartenscan­ner angebracht.

Im GBC selbst sind’s allenfalls die im dritten Stock bei den Arztpraxen untergebra­chten Toiletten, die bei den Kunden ein Stirnrunze­ln hervorrufe­n: „Ein schwierige­s Thema“, räumt Köberle ein. Doch näher am Geschehen hätte man die Klos nicht unterbring­en können, „weil wir ja die Mietfläche vergrößert haben“. Und was ist aus der Bewirtung geworden, die eigentlich den Sommer über auf der Dachterras­se geplant war, die über dem bebauten, ehemaligen Varazdiner Park entstanden ist? Man kläre das mit der Stadt, so Köberle, und lote die baurechtli­chen Möglichkei­ten aus. Auch wenn’s dieses Jahr nichts mehr werde – „2019 wollen wir auf der Terrasse bewirten“, so die stellvertr­etende Centermana­gerin. Gegebenenf­alls werde vor dem Zeitschrif­tenladen eine Café-Bar installier­t, in der man sich dann was holen kann. „Das ist“, so Köberle, „aber noch nicht definitiv.“

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FOTO: RUTH AUCHTER Die Gänsbühl- Tiefgarage hat seit Dezember 2017 rund um die Uhr geöffnet – und steht nachts relativ leer.

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