Ein Integrationsprojekt zaubert einen blühendes Kleinod
Mit dem Garten der Begegnung hinter der evangelischen Stadtkirche sollen Flüchtlinge integriert und Ehrenamtliche gestärkt werden
WANGEN (sz) - Der Garten der Begegnung hinter der evangelischen Stadtkirche beim Bahnhof ist ein blühendes Kleinod geworden. Das liegt auch an diversen Ehrenamtlichen und Flüchtlingen, die bei dem Integrationsprojekt der Kirche kräftig mitgeholfen haben. Zu sehen wird dies auch bei der Kulturnacht am 3. August sein, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Schreibwerkstatt sammelt Zitate für Kulturnacht
Der Garten ist demnach ein Projekt der evangelischen Kirchengemeinde, das derzeit vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit einem Betrag von gut 9000 Euro aus dem Programm „500 Landinitiativen“gefördert wird. Das Programm zielt darauf ab, Flüchtlinge zu integrieren und ehrenamtlich Arbeitende zu stärken. So sind im Projekt „Schreibwerkstatt“Zitate zusammengetragen worden, die Besucher der Kulturnacht am Freitag, 3. August, im Garten pflücken können.
Seit dem Frühjahr werden im interkulturellen Garten handwerkliche Workshops verschiedenster Art veranstaltet, die dazu dienen, den Garten zu pflegen und verschönern, berichtet die Kirchengemeinde. So stehe seit ein paar Wochen ein großer Holztisch mit Bänken im Garten, an dessen Bau sich die Jugendgruppe beteiligt hat. Das Gartenteam um Projektleiterin Peggy Laue, Sabine Sellschopp, Katja Waezsada und Gabi Schwarz habe die Mauern an den Hochbeeten repariert und damit begonnen, die Pflanzen zu beschriften. Im Juli soll der Regensammelbehälter besser gesichert und der Garten mit einem Wegweiser und einer Infotafel beschriftet werden.
Initiiert wurde der Garten der Begegnung von Kerstin Hauswald im Jahr 2015. Von Beginn an war ein Ziel, Flüchtlingen eine Aufgabe zu geben und sie über die Arbeit im Garten auch in die Gemeinschaft zu integrieren, teilt die Kirchengemeinde weiter mit. So traf sich zunächst unter ihrer Leitung freitagnachmittags eine offene Gruppe zur Gartenarbeit, bei der sich immer auch Flüchtlinge einfanden. Hauswald hat Wangen inzwischen verlassen. So übernahm Sabine Sellschopp zunächst 2017 die Gartenpflege und gemeinsam mit den anderen Teammitgliedern auch die offene Freitagnachmittagsgruppe. Unter Beteiligung weiterer ehrenamtlicher Akteure aus der Kirchengemeinde und mit Zustimmung des Kirchengemeinderats sei das Projekt zu seiner jetzigen Form weiterentwickelt worden.
Dass Integration im Garten der Begegnung besonders gut funktioniert, habe sich kürzlich beim Projekt „Schreibwerkstatt“gezeigt, zu dem die Gartengruppe eingeladen hatte. Nicht nur eine ganze Reihe Aktiver aus der Gemeinde saßen laut Mitteilung um den großen Tisch in der Hütte und schrieben Zitate zum Thema Garten auf, die bei der Kulturnacht aufgehängt werden und von Besuchern „gepflückt“werden können. Auch die Familien Jafari, Zabiehpor und Kidanei aus Afghanistan und Eritrea schrieben auf Deutsch, Englisch und in ihren Landessprachen.
So wird es in diesem Jahr bei der Kulturnacht nicht nur eine bunte Auswahl an Textzitaten, sondern auch Sprüche in verschiedenen Sprachen zum Mitnehmen geben.
Neben der Kulturnacht am Freitag,
3. August, ab 19 Uhr, bietet der Garten der Begegnung weitere Termine zum Mitmachen an: Am
14. Juli trifft sich eine Gruppe mit Jugendlichen und weiteren Freiwilligen um 9 Uhr und um 16 Uhr, um einen befestigten Zugang vom Weg zur Hütte zu schaffen und um die Beschilderung zu erarbeiten. Am Samstag, 4. August, 14 Uhr, gibt es zusammen mit der Engelapotheke und Projektleiterin Peggy Laue einen Workshop zum Thema „Aromaöle im Garten der Begegnung“.