„Kämpfer für die Anliegen der Schule“bekommt viel Anerkennung
Raimund Frühbauer wird als Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums Wangen verabschiedet und Patrick Well als Nachfolger eingesetzt
WANGEN - Der Führungswechsel am Beruflichen Schulzentrum Wangen ist vollzogen. Im Beisein von vielen Gästen wurde Schulleiter Raimund Frühbauer verabschiedet und sein Nachfolger Patrick Well ins Amt eingesetzt. Die Abschiedsfeier dauerte drei Stunden. Kein Wunder: In den sechs Frühbauer-Amtsjahren ist viel am BSW passiert.
„Nichts ist so schlecht, dass es auch für irgendetwas gut ist.“Dieser Satz gilt insbesondere für Raimund Frühbauer, den sein Lebensweg ungewollt ans Wirtschaftsgymnasium nach Wangen führte. Er machte er 1975 am WG sein Abitur, um im Jahre 2012 an der gleichen Schule die Schulleiterstelle anzutreten. „Ich hatte in meinem Leben sehr, sehr viel Glück“, so der Schulleiter. Und: „Man kann auch mit einem WG-Abitur tatsächlich etwas werden.“
Landrat Harald Sievers lobte anschließend dessen beispielhaften Einsatz für die Schule, besonders bei der Fusion von gewerblicher und kaufmännischer Schule und bei der „Regionalen Schulentwicklung“. Dem neuen Schulleiter Patrick well attestierte Sievers die „besten Voraussetzungen für seine neue herausfordernde Schulleitertätigkeit“. Susanne Pacher, Abteilungspräsidentin im Regierungspräsidium, dankte Frühbauer für 35 Jahre Schuldienst. Sein Engagement habe die Schule geprägt, und zu dem gemacht, was sie heute sei – ausgewogen und zukunftsfähig. Von Well, der sich aus ihrer Sicht durch „Einfühlungsvermögen, hohe Flexibilität und Wertschätzung“auszeichnet, verspricht sie sich neue Impulse.
Wangens OB Michael Lang bedankte sich für intensive sechs Jahre: „Unter Ihrer Leitung ist etwas zusammengewachsen, was zusammen gehört.“Technik und Betriebswirtschaft könnten seit der Fusion in idealer Weise zusammenwirken. Mit einem Lächeln lud Lang, der ohne Geschenk erschienen war, Frühbauer ins Wangener Rathaus ein – mit Anspielung auf einen Drink, den der Landrat dem scheidenden Schulleiter zwar versprochen, aber vergessen hatte: „Wenn Sie noch einen Allgäuer Whiskey trinken wollen, kommen sie ins Rathaus.“
„K3“auch als persönlicher Erfolg
Als einen „Kämpfer für die Anliegen der Schule“, der auch kompromissbereit sein kann, beschrieb Melanie Schlachter von der Firma Dethleffs ihren „Mitstreiter“Frühbauer, der besonders im Prozess der regionalen Schulentwicklung eine „mitreißende Welle von Solidarität“für das BSW in Bewegung setzte. So sei die erstrittene „K3-Variante“als Erfolg aller, aber auch als persönlicher Erfolg Frühbauers zu bewerten. Auch von Seiten der Schülervertretung gab es Lob und Anerkennung für ihren scheidenden Direktor: „Sie haben immer ein offenes Ohr für uns gehabt, es war eine wunderbare Zeit mit Ihnen.“
In seiner Abschiedsrede blickte Raimund Frühbauer zurück auf rund 35 000 Unterrichtsstunden, die er in seinen fast 40 Lehrerjahren gehalten habe. An die Schüler gerichtet, sagte er: „Danke, dass ich von euch lernen durfte, und dass ihr mich ausgehalten habt.“Dem künftigen Schulleiter wünschte er einen guten Start und die kräftige Unterstützung von allen. Personalratssprecherin Myriam Gompper, die durchs Programm führte, legte dem neuen Schulleiter ans Herz, umsichtig und behutsam zu starten, sich ordentlich anzustrengen, um ihn dann herzlich willkommen zu heißen.
Der angesprochene Patrick Well möchte erst einmal „den Takt und den Rhythmus“der Schule kennenlernen, um dann das BSW gemeinsam weiter zu entwickeln, mit Blick auf zukünftige Veränderungen. Schule solle für ihn ein Lebensraum sein, wo Freude und Freundschaft gepflegt wird, wo moderne gesellschaftliche Entwicklungen wie die Digitalisierung vorangetrieben, aber auch kritisch hinterfragt werden. Das große Erbe, das Frühbauer hinterlasse, betrachtet sein Nachfolger nicht als Last, sondern als eine Verpflichtung.
Die Abschiedsfeier wurde musikalisch gekonnt umrahmt von Theresa Gauß (Gesang) und Nick McKinney (Gitarre und Gesang). Mit geistreich-humorvollen Sketchen und einem amüsanten Filmbeitrag von Lehrern und Schülern wurde die neue landwirtschaftlich-agrarwissenschaftliche Ära am BSW eingeläutet, und das BSW-Kürzel mit innovativer Bedeutung gedeutet: „Betätigung Schafft Wissen“.