Eine Schifffahrt auf dem See
Mit der „Konstanz“auf dem „Schwäbischen Meer“
WANGEN - Beweglichkeit und Mobilität gelten schon immer als Grundlagen der Lebensqualität. Bei gehandicapten Menschen ist gerade dies die große Schwachstelle. Wie soll etwa ein Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderter allein eine Schiffsreise in Angriff nehmen? In den meisten Fällen ein aussichtsloses Unterfangen. Die in der Planungsphase sich abzeichnenden Probleme ersticken meist jegliche Eigeninitiative…
Wie gut, dass es da die Gruppe gibt. Mit vereinten Kräften geht alles besser: Der eine erkundet das Vorhaben, ein anderer nimmt die zu erwartenden Schwierigkeiten unter die Lupe, ein weiterer kümmert sich um den finanziellen Rahmen und ein jeder hilft am Tag des Geschehens nach Kräften mit und fühlt sich für das Wohl der Schwächeren verantwortlich.
In dieser Grundhaltung bestiegen Mitglieder der Wangener Fraternität ein ganz normales Linienschiff im Lindauer Hafen und visierten Langenargen als Ziel eines Tagesausflugs an.
Nach der Besorgung der Tickets durch den Finanzier der Gruppe ging es mit vereinten Kräften aufs Schiff: Die Mitreisenden machten bereitwillig den Weg frei für die gehandicapten Wangener, die Schräge zum Steg wurde mit vereinten Kräften bewältigt und auch weitere kleine Hindernisse auf dem Dampfer ließen sich dank tatkräftiger Mithilfe der Begleiter mühelos bewältigen.
Beglückt von einer wunderschönen Fahrt vorbei an den betriebsamen Bootsanlegestellen in Wasserburg, Nonnenhorn und Kreßbronn war am Zielort Langenargen von den Helfern schnell alles vorbereitet: Die Tische aneinander gereiht zum Gruppenerlebnis, die Sonnenschirme stets schattenspendend positioniert, und auch beim Gang zum Örtchen blieb ein Betreuer auf Abruf. Gewiss nur Kleinigkeiten – doch für Behinderte von ungemeiner Wichtigkeit.
Dem Kaffeegenuss schloss sich ein Rundgang an der Uferpromenade mit einem Abstecher in den Schlosshof und zur barocken Martinskirche an; zwischendurch erfuhren die Ausflügler Interessantes rund um das „Schwäbische Meer.“
„Das war jetzt ein ganz wunderschöner Tag für uns“, bedankte sich ein Rollifahrer im Blick auf die langsam untergehende Sonne am Lindauer Schiffshafen und fügte hinzu: „Ohne die Gruppe wäre das niemals gegangen!“
„Einer trage des anderen Last“von hilfsbereiten Betreuern mit Leben erfüllt, ermöglichte diese alte Weisheit ein wunderbares Gemeinschaftserlebnis. Für alle.