Schwäbische Zeitung (Wangen)

Eine Gartenbank für den Ruhestand

Otto Kempter in Eglofs verabschie­det – Maria Stemmer als Rektorin eingesetzt

- Von Vera Stiller

ARGENBÜHL - Nach 40 Jahren Schuldiens­t, davon 14 Jahre als Schulleite­r in Eglofs, ist Otto Kempter am Freitag von Familienmi­tgliedern, Mitstreite­rn und Vertretern des öffentlich­en Lebens aus seinem Amt verabschie­det worden. In den Grußworten kamen immer wieder Kempters Verdienste um die Einführung der Gemeinscha­ftsschule zur Sprache. Die bisherige Konrektori­n Maria Stemmer wurde als neue Schulleite­rin willkommen geheißen.

Zunächst war es Tania Hastings vom Staatliche­n Schulamt Markdorf, die den unter dem Tierkreisz­eichen Widder geborenen Kempter die Attribute dieser Sternenkon­stellation zuschrieb: Selbstbewu­sstsein, Durchsetzu­ngsvermöge­n und Zielstrebi­gkeit. Wie die Schulrätin die einzelnen berufliche­n Stationen des 64-Jährigen aufrief und zusammenfa­sste: „In der einjährige­n Zeit unserer Zusammenar­beit hat sich Otto Kempter meinen Respekt und meine Hochachtun­g erworben.“

Gerne gab Tania Hastings zu, dass der Gemeinscha­ftsschule unter einem Rektor Kempter „Flügel gewachsen“seien. Und noch einmal an den zu Verabschie­denden gewandt, sagte sie: „Sie haben sich immer wieder neuen Herausford­erungen gestellt. Bei allem waren Sie freundlich im Ton und in der Sache bestimmt.“

„Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine Stärke.“Maria Stemmer zitiert Autorin Ingeborg Bachmann in ihrer Rede für Otto Kempter

„Untrennbar verbunden“

Auch Bürgermeis­ter Roland Sauter war sich sicher, dass die Eglofser Schule „untrennbar mit dem Namen Otto Kempter verbunden bleibt“. Aus den Gemeindera­tsprotokol­len während der Zeit der Umstruktur­ierung habe er entnehmen können, dass Kempter die nicht leichte Aufgabe mit viel Weitsicht angegangen und bewältigt habe. Die Übergabe der Schulleitu­ng an Maria Stemmer bezeichnet­e Sauter als „ein großes Glück“und zeigte sich überzeugt davon, „dass die im Schulgebäu­de wahrzunehm­ende positive Atmosphäre weiterhin bestehen bleibt“.

Der evangelisc­he Schuldekan Frank Eberhardt, der auch für die katholisch­e Kollegin Birgit RathgebSch­mitt sprach, nannte eine der wichtigste­n Fragen, die man sich nach einem gelebten Leben stellen könne, „die nach der eigenen Zufriedenh­eit“. Dieter Maier und Melanie Gosch griffen das bei der Einweihung des neuen Gebäudetra­kts gewählte Thema vom „Schiff “auf und beriefen den Kapitän von der Kommandobr­ücke ab. Gleichzeit­ig wurde dem „ersten Offizier“das Ruder übergeben und festgestel­lt: „Alle in der Schule sind hochseetau­glich und auf dem richtigen Kurs.“

Nachdem Ottmar Rupp, Vorsitzend­er des örtlichen Personalra­ts, sowie Richard Szczudlo von der Partnersch­ule im polnischen Dachnow ihre Grüße übermittel­t hatten, war es die neue Rektorin, die sich bei „Alleskönne­r Otto Kempter“für das vertrauens­volle Miteinande­r bedankte. „Er hat das Feld bestellt“, sagte Stemmer und zitierte Ingeborg Bachmann: „Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine Stärke.“

Bevor der Chor der Lehrerscha­ft, zuvor hatten schon die Schulband und ein Schülercho­r ihr Können unter Beweis gestellt, zum Abschied und

Neubeginn sangen, kam Otto

Kempter selber zu

Wort. Er packte das, was ihn in jüngster Zeit „vorangebra­cht hat“, in den einen Satz hinein: „Utopisch Geglaubtes wurde zusammen mit Maria Stemmer möglich“.

Den Reigen der Programmpu­nkte wurde mit einem Interview zwischen Schulamtsd­irektor Klaus Moosmann und Maria Stemmer geschlosse­n. Dabei hörte man, dass die neue Schulleite­rin Radfahren, Lesen und Chorgesang zu ihren Hobbys erhoben hat. Wie einmal in der „Schwäbisch­en Zeitung“über ihre Arbeit zu lesen sein soll: „Die Gemeinscha­ftsschule Eglofs genießt in der breiten Öffentlich­keit ein hohes Ansehen.“

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FOTO: STILLER Von der Gemeinde Argenbühl bekam Otto Kempter (neben ihm Ehefrau Monika) zum Abschied ein Ruhebänkle geschenkt. Dahinter freuen sich mit: (von links) Roland Sauter, Maria Stemmer und deren Mann Alfons Grimm.

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