„Dinge von größerer Bedeutung“
Zu dem Artikel „Gemischte Gefühle in den Gemeinden“(SZ vom 17.7.):
Die allgemeine Entwicklung, das Größerwerden in allen Bereichen, hat uns vor 45 Jahren die Gemeindeund Kreisreform nahezu aufgezwungen und dies mit allen Vor- und Nachteilen.
Wir haben es allerdings überlebt. Nach dieser langen Zeit des Zusammenlebens wegen zwei Buchstaben aus reiner Nostalgie gar einen Aufstand zu proben und eine Onlinepetition einzuleiten, ist reichlich überzogen. Man staunt wie fast Unbedeutendes aufgegriffen wird, dagegen wichtige und wesentliche Dinge in unserem Alltag gar nicht gesehen oder einfach hingenommen werden.
Einige Beispiele: der Notstand in unseren Ballungsgebieten mit der Verkehrsdichte, dem Stickoxid, dem Feinstaub und dem CO2 mit drohenden Fahrverboten, dagegen die Probleme des ländlichen Raumes mit dem Fehlen allem Notwendigem, vom täglichen Bedarf bis zur ärztlichen Betreuung, das weite Pendeln zur Arbeit und auch die Schließung der Grundschulen. Bei genauerem Hinsehen alles ein Produkt einer Politik, die weitgehend von Ideologen und dem BUND zu verantworten ist, einschließlich der enormen ökonomischen Schäden (siehe Ikowa). Ohne jeglichen Sinn für Realität und völlig ohne Verantwortungsgefühl für das Gemeinwohl wurde bewusst die Demokratie in den Kommunen nebst allen Entscheidungen der Fachbehörden zunichte gemacht. Nicht der normale Verstand der Verantwortlichen kann scheinbar über zwingende Bedürfnisse entscheiden, sondern dafür gibt es ja „ kompetente und unfehlbare Gerichte“.
Gründlich nachdenken sollten alle Bürger, denn wir bräuchten dringender eine Petition für Arbeitsplätze, für sozialen Wohnungsbau und eine gesunde Infrastruktur, die der unaufhaltsamen Entwicklung in unserer Zeit, „der Natur und dem Menschen“ausgewogen entgegenkommt. Mit realer Denkweise ohne pure Ideologie müsste dies immer noch machbar sein. Dazu gehört allerdings ein guter und harter Wille nicht nur Symptome zu bekämpfen, sondern endlich das Übel an der Wurzel anzufassen. Ein bisschen Nostalgie ist schön, aber es gibt tatsächlich Dinge von größerer Bedeutung.
Max Gambach, Kißlegg
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