Schwäbische Zeitung (Wangen)

Warum das Allgäus-Finest-Festival ausfällt

Im Interview sprechen Alex Stefan und Christian Pfau über die Gründe und Pläne für das nächste Jahr

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WANGEN - Nach einer Pause im Jahr 2018 soll im kommenden Sommer wieder ein Allgäus-Finest-Festival veranstalt­et werden. Neue Grundstück­sbesitzer in der Region sind gesucht. SZ-Mitarbeite­rin Susi Weber hat sich mit Alex Stefan und Christian Chrisbo Pfau, die zum fünfköpfig­en Organisati­onsteam gehören, über Gründe der Pause und neue Pläne unterhalte­n.

Das Allgäus-Finest-Festival war in den vergangene­n fünf Jahren, zunächst in Argenbühl und 2016 und 2017 in Karsee, eine große Veranstalt­ung, die nicht nur jede Menge Publikum anlockte, sondern auch im Nachklang gute Noten bekam. Warum gibt es 2018 keine Neuauflage?

Alex Stefan:

Das hat mehrere Gründe. Zum einen hatten und haben wir für dieses Jahr kein Gelände. Zum anderen war es auch so, dass sich bei uns Veranstalt­ern vom USA-Aufenthalt bis hin zu studentisc­hen und berufliche­n Dingen viel getan hat. Wir haben uns dieses Jahr eine Pause gegönnt. Fünf Jahre am Stück haben wir ehrenamtli­ch viel Freizeit und teils auch unseren Jahresurla­ub investiert, um das Event planen und umsetzen zu können. Die Arbeit hat Spaß gemacht, war aber auch anstrengen­d. Unser Anspruch war es immer, nicht nur „irgendein“Fest zu machen, sondern uns abzuheben von anderen, es von Jahr zu Jahr zu perPlanung fektionier­en. Wir haben jetzt einfach auch einmal Zeit für uns gebraucht.

Das heißt aber, dass es ein Festival am Karseer Skilift auch 2019 nicht mehr geben wird? Christian Chrisbo Pfau:

Das ist richtig. Wir haben das Gelände 2016 sehr kurzfristi­g und spontan bekommen, nachdem wir aufgrund von Umweltaufl­agen das Allgäus Finest in Wengen und damit in Argennähe nicht mehr abhalten durften. Wir konnten dann auch im vergangene­n Jahr nochmals auf das Karseer Gelände zurückgrei­fen. Dafür sind wir dem Grundstück­sbesitzer sehr dankbar. Das Gelände steht uns allerdings nicht dauerhaft zur Verfügung. Daher sind wir jetzt auch wieder auf der Suche, da wir 2019 definitiv wieder ein zweitägige­s Festival veranstalt­en wollen.

Das dann wie aussehen soll? Alex Stefan:

Im Grunde wollen wir am Konzept mit zwei Bühnen, zwei Veranstalt­ungstagen, Camping und all‘ dem festhalten, was ein Festival ausmacht. Auch an der Größenordn­ung möchten wir eigentlich nichts verändern. Veranstalt­er ist ja der Verein Allgäus Finest. Wir wollen Verantwort­lichkeiten, Aufgaben und Ressourcen anders aufteilen, mehr Vereinsmit­glieder einbinden und Arbeiten umstruktur­ieren. Wir haben wirklich großartige Mitglieder im Verein, die in die komplexe eingebunde­n werden und noch mehr Verantwort­ung übernehmen. Längerfris­tig wird das Festival nur so funktionie­ren. Wir sind übrigens auch offen für neue Mitglieder und Helfer.

Und wo könntet ihr euch das Allgäus Finest Festival 2019 vorstellen?

Christian Chrisbo Pfau:

Karsee hat uns schon sehr gut gefallen. Toll war, dass dort einfach das gesamte Dorf hinter uns gestanden und mitgefeier­t hat. Wir sind aber auch offen für andere Orte in der Region, an denen wir willkommen sind.

Gibt es gewisse Ansprüche an ein mögliches Gelände?

Alex Stefan:

Das bisherige war rund 3,5 Hektar groß. Das wäre in etwa die Dimension, die wir uns vorstellen. Natürlich wäre es top, wenn eine gewisse Infrastruk­tur vorhanden ist. Es ist aber auch keine unüberwind­bare Hürde, wenn dem nicht so ist. So ziemlich alles an Infrastruk­tur lässt sich schließlic­h verlegen. Prinzipiel­l ist also eigentlich jede Wiese geeignet. Zu unseren eigenen Ansprüchen gehört, dass wir ein Gelände wieder sauber und aufgeräumt hinterlass­en. Darauf können sich Wiesenbesi­tzer verlassen und gerne auch an den bisherigen Veranstalt­ungsorten nachfragen.

Ihr hattet 2016 und 2017 mit den Festivals Pech mit dem Wetter, habt in jedem Veranstalt­ungsjahr erneut das finanziell­e Risiko und investiert enorm viel Zeit. Warum tut ihr euch das eigentlich an? Christian Chrisbo Pfau:

Das weiß man spätestens, wenn man in all die glückliche­n und überzeugte­n Gesichter der vielen Gäste aus Nah und Fern schaut. Diese Belohnung kann man mit keinem Geld der Welt aufwiegen. Wir machen das aus purer Leidenscha­ft zur Musik, aus Liebe zu den Menschen und aus Überzeugun­g für die Region, in der wir aufgewachs­en sind. Mit jeder Veranstalt­ung verwirklic­hen wir uns ganz persönlich­e Träume. Und darauf sind wir gleichzeit­ig so stolz, dass wir sicherlich noch unseren zukünftige­n Enkelkinde­rn von dieser schönen Zeit erzählen werden.

Wer dem Verein Allgäus-FinestFest­ival ein Grundstück anbieten kann, wendet sich an die E-MailAdress­e chrisbo@allgaeusfi­nest.de oder an die Rufnummer

0170 / 8314989.

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FOTO: SUSI WEBER Bereit für neue Ziele: Christian Chrisbo Pfau (links) und Alex Stefan vom Verein Allgäus Finest wollen 2019 wieder ein Festival veranstalt­en – und sind auf der Suche nach einem neuen Gelände.

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