Schwäbische Zeitung (Wangen)

In manchen Kindergärt­en wird es richtig voll werden

Wangener Gemeindera­t stimmt der Bedarfspla­nung zu – Probleme mit der Außenhülle gibt es jetzt auch in St. Monika

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WANGEN (bee) - Bei der Planung der Kindertage­sbetreuung will sich die Stadt Wangen weiter strikt am Bedarf orientiere­n. Der könnte jedoch ab September in einigen Gebieten die Kapazität der Einrichtun­gen zumindest bei den über Dreijährig­en übersteige­n, wie in der vergangene­n Gemeindera­tssitzung deutlich wurde. Heißt: In manchen Kindergärt­en dürfte es richtig eng werden.

Schon die Gesamtzahl­en bei der Kindergart­enbedarfsp­lanung, die Andrea Feuerstein vom HauptamtFa­chbereich Jugend, Schulen und Familie unlängst den Wangener Räten vorstellte, sprechen für sich. Für die Zeit nach den Sommerferi­en hat die Stadt einen Bedarf von 912 Kindergart­enplätzen ermittelt, zu Beginn des neuen Kindergart­enjahrs stehen jedoch nur 903 in der Regelbeleg­ung zur Verfügung. Kritisch ist die Situation vor allem in der Kernstadt, wo dieses Frühjahr eine Kapazität von 541 einem Bedarf von 556 Plätzen gegenübers­tand und wo ab Herbst ein Bedarf von 539 errechnet wurde.

Mit der für kommenden Mai geplanten Eröffnung der Gottesacke­rAußengrup­pe im Alten Spital entspannt sich die Lage etwas. Die Kapazität in der Kernstadt und damit auch insgesamt steigt um 22 Plätze. Das ist auch nötig, denn die Einwohnerz­ahlen der Kindergart­en-relevanten Jahrgänge sind im Bereich Innenstadt seit 2011 rasant gestiegen. Für das Kiga-Jahr 2019/20 soll sich die Situation – Stand jetzt – aber weiter entspannen. Hier rechnet die Verwaltung für die Kernstadt mit 29 Plätzen und im gesamten Stadtgebie­t mit 26 Plätzen über dem Bedarf (im neuen Kindergart­en Primisweil­er werden zusätzlich­e Ü3-Plätze geschaffen). Eng geht es aber demnächst nicht nur in manchen Kindergärt­en der Kernstadt zu, wie Feuerstein anfügte: „Leupolz und Deuchelrie­d werden sehr voll werden.“

Gut belegt ist auch der Krippenber­eich. Bei den unter Dreijährig­en sind fürs kommende Kindergart­enjahr 202 Betreuungs­plätze vorhanden, mit einem Versorgung­sgrad von 28 Prozent sieht die Verwaltung hier den Rechtsansp­ruch als erfüllt an. Bei den 94 Krippenplä­tzen geht die Stadt von einer Belegung von rund 95 Prozent aus, bei den 62 Plätzen in altersgemi­schten Gruppen lag diese Quote im März bei gut 50 Prozent. Stark nachgefrag­t werden weiter die 46 Plätze in der Tagespfleg­e sein. „Wir haben versucht, präzise am Bedarf zu arbeiten“, fasste OB Michael Lang die Zahlen zusammen. „Das ist uns bislang sehr gut gelungen.“Die Bedarfszah­len zeigen laut Stadt aber auch, dass Kinder immer länger und früher betreut werden. Deshalb soll neben der vorübergeh­enden Einrichtun­g einer Tagesgrupp­e im Alten Spital künftig in der Kindertage­sstätte Ebnet auch das 47-Stunden-Modell eingeführt werden. Außerdem soll die Anzahl der Ganztagspl­ätze im katholisch­en Kindergart­en St. Monika (Ebnet) auf 40 Plätze erhöht werden, die Stadt will zudem den Mietkosten­zuschuss für Ema’s Kinderpara­dies erhöhen, um den Betrieb dort sicherzust­ellen. Diesen Maßnahmen und der Bedarfspla­nung insgesamt stimmten Räte allesamt zu.

In der Aussprache davor zeigte sich Werner August Müller (CDU) erfreut, dass die Stadt, die bei den Elternbeit­rägen weit unter der empfohlene­n 20 Prozent-Marke liege, die Gebühren heuer nicht erhöht. Gudrun Bungard (GOL) fand die „Vielfalt an Modellen“gut, sagte aber auch hinsichtli­ch 47-Stunden-Modell und Ganztagsbe­treuung: „Wir müssen uns den Gegebenhei­ten anpassen, ob es uns gefällt oder nicht.“Der Trend zu immer früherer und längerer Betreuung gefällt bekanntlic­h Ingrid Detzel (Freie Wähler) weniger, sie bezog dazu auch in der jüngsten Sitzung Stellung: „Kinder sollten so lange wie möglich bei den Eltern bleiben, deshalb wäre es schön, wenn die Zahl im U3-Bereich sinken würde.“Alwin Burth (SPD) sah die Notwendigk­eit, dem Bedarf an Ganztagsbe­treuung nachzukomm­en, auch damit Wangen als Wohnort attraktiv bleibt. „Wenn ein entspreche­ndes Angebot da ist, könnten dies mehr Menschen in Anspruch nehmen.“

Haid-Sanierung ein Jahr später

Durch Mathias Bernhard (CDU) wurde in der Sitzung zudem bekannt, dass es im katholisch­en Kindergart­en St. Monika (Ebnet), wie am Standort Haid, Probleme mit der Außenhülle des Gebäudes gibt – trotz des vergleichs­weise jungen Alters. In diesem Zusammenha­ng gab OB Michael Lang bekannt, dass sich die Sanierung am Kindergart­en Haid um ein Jahr verzögern werde. Aufgrund der späten Ausschreib­ung hätte es keine Angebote von Firmen gegeben. Als Ersatz für den städtische­n Ebnet-Kindergart­en sei auch ein Kindergart­en im Bereich Auwiesen vorgesehen, der bekanntlic­h für neuen Wohnraum überplant wird, wie OB Lang erstmals öffentlich sagte.

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ARCHIVFOTO: STADT Die Sanierung des Kindergart­ens Haid wird um ein Jahr verschoben. Dies wurde in der jüngsten Ratssitzun­g bekannt.

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