Schwäbische Zeitung (Wangen)

Heizwerk steht zur Besichtigu­ng offen

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Das 2011 errichtete Biomassehe­izwerk der Nahwärmeve­rsorgung Wangen an der Liebigstra­ße wurde erweitert, um einen zweiten Biomasseke­ssel mit dazugehöri­ger Technik unterzubri­ngen. Diese 1,34 Millionen Euro teure Erweiterun­g war bereits beim Bau vor acht Jahren vorgesehen worden. Nun wird zur Eröffnungs­feier am Donnerstag, 2. August ab 17 Uhr eingeladen. Neben Ansprachen des Oberbürger­meisters Michael Lang und weiteren am Bau beteiligte­n Personen steht das Heizwerk zur Besichtigu­ng offen.

WANGEN - „Es liegen noch nicht für alle Gewerke die Schlussabr­echnungen vor, wir liegen aber vermutlich im Kostenrahm­en“, erklärt Urs Geuppert von der Stadt Wangen, Fachbereic­h Stadtwerke. „Die Baumaßnahm­e wurde über ein KfW-Darlehen finanziert, wodurch nach Abschluss der Maßnahme Tilgungszu­schüsse in Höhe von 63 500 Euro möglich sind.“

Die Förderquot­e liegt damit bei knapp 5 Prozent. Durch den zweiten Biomasseke­ssel hat sich die Leistung der Anlage von 2.350 kW auf 3.350 kW erhöht. Zudem wird sich der Anteil des erneuerbar­en Energieträ­gers Biomasse (Hackschnit­zel) von derzeit ungefährt 85 Prozent auf über 95 Prozent erhöhen. Der Rest wird weiterhin über einen Heizöl-Spitzenlas­tkessel abgedeckt. „Es kam im Genehmigun­gsverfahre­n zu Einsprüche­n und Klagen der Nachbarn, die sich vor allem auf die mögliche Geräuschen­twicklung durch den Ölkessel sowie Geruchsbel­ästigungen beim An- und Abfahren des Biomasseke­ssels bezogen“, erklärt Urs Geuppert. „Durch den Einsatz von Schalldämp­fern, durch den neuen Biomasseke­ssel und aufgrund des vergrößert­en Pufferspei­chervolume­ns

konnten diese Punkte allerdings durch die Erweiterun­g zur beiderseit­igen Zufriedenh­eit gelöst werden“, versichert der stellvertr­etende technische Betriebsle­iter. „Es besteht inzwischen wieder ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn.“ Durch den Betriebszw­eig Nahwärmeve­rsorgung wurden im Jahr 2015 4.060 MWh Wärme an die Kunden geliefert. Dies reicht für die Beheizung von rund 25 000 Quadratmet­er Wohnfläche beim durchschni­ttlichen Energiever­brauch von Bestandsge­bäuden beziehungs­weise zur Beheizung von rund 90 000 Quadratmet­er Wohnfläche beim derzeit vorgeschri­ebenen Gebäudeene­rgiestanda­rd nach Energieein­sparverord­nung für Neubauten. „Bis in drei Jahren wollen wir, verbunden mit dem weiteren Ausbau des Nahwärmene­tzes und dem Anschluss weiterer Gebäude einen durchschni­ttlichen jährlichen Wärmeabsat­z von rund 9.500 MWh erzielen.“Den derzeitige­n Energiesta­ndard für Neubauten vorausgese­tzt, reicht dies für die Beheizung der durchschni­ttlichen Wohnfläche Die Versorgung mit Nahwär- me aus erneuerbar­en Ener- gien über ein Nahwärmene­tz und ein zentrales Heizwerk hat viele Vorteile:

- Versorgung­ssicherhei­t und Preisstabi­lität durch den heimischen nachwachse­nden Rohstoff Holz - Unabhängig­keit von fossilen Energieträ­gern und deren Preisschwa­nkungen - Unterstütz­ung regionaler Wirtschaft­skreisläuf­e - Freiwerden­der Platz in Heizungske­ller von rund 4.500 Personen. Bis zu einer Vollversor­gung der gesamten Stadt Wangen ist es also noch ein weiter Weg. „Bilanziell könnten wir mit dem für das Jahr 2021 angestrebt­en Wärmeabsat­z aber bereits den Wärmebedar­f aller kommunalen Liegenscha­ften decken“, erläutert Urs Geuppert. Die gelieferte­n Holzhacksc­hnitzel stammen aus der Region Allgäu/Oberschwab­en, derzeit aus einer Entfernung von knapp 80 Kilometern. (nic) Diese Informatio­n gibt es auch im Internet unter www.schwaebisc­he.de/ wangen des Kunden durch kompakte Übergabest­ationen

- Zentrale Abgasreini­gung mit sehr hoher Effizienz durch Elektrofil­ter im Heizwerk

- Vermeidung des Ausstoßes von klimaschäd­lichem Kohlendiox­id und damit aktives Handeln gegen einen weiteren Klimawande­l

- Erfüllung der gesetzlich­en Verpflicht­ung zur Einhaltung des EWärmeG beim Kesseltaus­ch durch den Kunden

 ??  ?? Ein Teil der Technik: Wasseraufb­ereitung und Druckerhal­tung.
Ein Teil der Technik: Wasseraufb­ereitung und Druckerhal­tung.
 ??  ?? Der neue Biomasse-Heizkessel.
Der neue Biomasse-Heizkessel.
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