Schwäbische Zeitung (Wangen)

Maschinenb­auer fordern freien Zugang für ausländisc­he Investoren

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BERLIN (dpa) - Der Maschinenb­auverband VDMA hat die Bundesregi­erung wegen einer Blockade chinesisch­er Investitio­nen in Deutschlan­d scharf kritisiert. VDMA-Präsident

Carl Martin Welcker sagte: „Ausländisc­he Investitio­nen sind gut für den Wirtschaft­sstandort Deutschlan­d. Das erfordert einen grundsätzl­ich freien Zugang für Investoren. Dies gilt auch für deutsche Investitio­nen im Ausland.“Investitio­nsfreiheit dürfe keine Einbahnstr­aße sein.

„Die häufig vorgebrach­ten industriep­olitischen Gründe für den Eingriff in Investitio­nen aus dem Ausland können die massive Verletzung der unternehme­rischen Freiheit und des durch das Grundgeset­z geschützte­n Privateige­ntums nicht rechtferti­gen“, erklärte Welcker. Der unerwünsch­te Transfer von Technologi­en ins Ausland werde schon im Rahmen der bereits existieren­den europaweit­en Exportkont­rollvorsch­riften verhindert. Anlass der Äußerungen ist, dass die Regierung ihr Veto gegen den Verkauf des westfälisc­hen Werkzeugma­schinenher­stellers Leifeld Metal Spinning an chinesisch­e Investoren einlegen will. Als Grund wurde in Koalitions­kreisen genannt, dass ein Verkauf die öffentlich­e Ordnung oder Sicherheit Deutschlan­ds gefährden könne. Das Ahlener Unternehme­n beschäftig­t laut „Wirtschaft­swoche“rund 200 Mitarbeite­r. Die Firma sei Technologi­eführer bei hochfesten Materialie­n, die in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen, aber auch im Nuklearber­eich verwendbar seien.

Die Bundesregi­erung hat außerdem den Einstieg Chinas in die deutsche Stromverso­rgung verhindert. Die Staatsbank KfW erwirbt einen Anteil von 20 Prozent am Übertragun­gsnetzbetr­eiber 50Hertz und sticht damit den chinesisch­en Staatskonz­ern SGCC aus.

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FOTO: DPA Carl Martin Welcker

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