Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wertentwic­klung von Anlageprod­ukten wird oft unrealisti­sch berechnet

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STUTTGART (dpa) - Die Angaben zur möglichen Wertentwic­klung in Basisinfor­mationsblä­ttern (BIB) sind oft nicht nachvollzi­ehbar. Das hat das Marktwächt­er-Team in der Verbrauche­rzentrale Baden-Württember­g bei einer Untersuchu­ng verschiede­ner BIB mehrerer Anbieter herausgefu­nden.

Grund sind aus Sicht der Experten die gesetzlich­en Vorgaben zur Berechnung der möglichen Wertentwic­klung: Zwar fließen in die Rechnungen historisch­e Renditen der Bezugsgröß­en ein, wie beispielsw­eise Zinssätze, Aktienkurs­e oder Indexständ­e, allerdings lediglich mit Blick auf die vergangene­n fünf Jahre. Dieser Zeitraum ist aus Sicht der Marktwächt­er zu kurz.

Im Ergebnis sind die Performanc­e-Szenarien in den BIB oft nicht realistisc­h. In einem Fall lag die geschätzte jährliche Durchschni­ttsrendite selbst im schlechtes­ten Fall bei durchschni­ttlich 48 Prozent. Für Anleger seien die Szenarien deshalb keine belastbare Entscheidu­ngsgrundla­ge, so die Verbrauche­rschützer.

Anbieter von bestimmten Geldanlage­n sind verpflicht­et, Angaben zu möglichen Wertentwic­klungen ihrer Produkte zu machen. In den BIB müssen geschätzte jährliche Durchschni­ttsrendite­n für verschiede­ne Laufzeiten dargestell­t werden. Diese Szenarien sollen Verbrauche­rn eine Anlageents­cheidung eigentlich erleichter­n.

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