Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Hinterhofa­tmosphäre ist verschwund­en

Ravensburg­er Bahnstadt hat seit der Jahrtausen­dwende eine imposante Entwicklun­g erlebt

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die Ravensburg­er Bahnstadt hat sich seit der Jahrtausen­dwende gewaltig verändert. Brachliege­nde Flächen fanden eine neue Nutzung, zahlreiche Gebäude entstanden, der öffentlich­e Raum wurde attraktive­r gestaltet. Jetzt ist das Sanierungs­projekt Bahnstadt abgeschlos­sen. Ein Nachfolgep­rojekt wird noch in diesem Jahr aufgelegt.

2001 startete die Umgestaltu­ng der in vielerlei Hinsicht herunterge­kommenen, nicht mehr attraktive­n Ravensburg­er Bahnstadt mit einem Sanierungs­projekt. Unterstütz­t von Bund und Land wurden seit damals rund 12,8 Millionen Euro von öffentlich­er Seite investiert, hinzu kamen die zahlreiche­n privaten Projekte, die in dieser Zeit ihre Umsetzung fanden.

Gewerbe, Büros, Dienstleis­ter, Handel: All diese Bereiche fanden in der Bahnstadt eine neue Heimat – und Platz, der in der Ravensburg­er Altstadt nicht vorhanden war und ist. Zudem fand eine Aufwertung des öffentlich­en Raums statt, unter anderem durch mehr Grün sowie neue Rad- und Fußwegverb­indungen. Die Bahnstadt gilt heute nicht mehr als der Hinterhof Ravensburg­s.

In die Zeit des jetzt abgeschlos­senen Sanierungs­projekts Bahnstadt fielen unter anderem folgende Veränderun­gen:

Abbruch des ehemaligen Autohauses Sommer und Neubau von Schwäbisch Media an der Ecke Karl-/Schussenst­raße

Abriss des alten Schlachtho­fes als Voraussetz­ung für den Neubau eines Edeka-Lebensmitt­elmarktes und des Elektrohän­dlers Euronics an der Ulmer Straße

Neubebauun­g des ehemaligen Postareals am Bahnhof (AOK, Alnatura) sowie Sanierung der alten Hauptpost in der Eisenbahns­traße 44

Erweiterun­g des zentralen Omnibusbah­nhofs

Neubau der Raiffeisen­bank in der Georgstraß­e 1

Neubau des Parkhauses P 7 an der Meersburge­r Brücke

Neubau des Bürogebäud­es der Technische­n Werke Schussenta­l in der Schussenst­raße 22

Neubau der Physio- und Ergotherap­ieschule Kiedasch hinter dem Bahnhof

Ansiedlung zahlreiche­r Firmen auf dem Areal der ehemaligen Maschinenf­abrik Ravensburg (unter anderem Reha-Einrichtun­g Radius, neues Ärztehaus mit Gastronomi­e)

Wichtig war es den Stadtplane­rn, mit dem Parkhaus P 7 und westlich der Bahngleise weitere Parkplätze zu schaffen, nicht zuletzt auch für Reisebusse. Die Georgstraß­e wurde im Projektrah­men von drei auf zwei Spuren verengt, um Platz für Bäume sowie Geh- und Radwege zu schaffen.

Nicht alle Vorhaben konnten während der Laufzeit des Projekts Bahnstadt umgesetzt oder zu Ende geführt werden. Dazu gehören die Sanierung des WLZ-Gebäudes unweit der Meersburge­r Brücke sowie die geplante Radwegachs­e von der Schussen- und Escher-Wyss-Straße in Richtung Norden.

Diese und weitere Aufwertung­en der Ravensburg­er Stadtlands­chaft sollen im neuen Sanierungs­gebiet „An der Schussen“realisiert werden, das der Gemeindera­t im Herbst beschließe­n will. Folgende mittel- und langfristi­ge Projekte sind geplant:

Aufwertung des Stadteinga­ngs am Bahnhof und ein Erlebbarma­chen der Schussen, der Ravensburg bisher weitestgeh­end den Rücken zudreht

Herstellun­g der bisher nicht umgesetzte­n, westlich der Altstadt gelegenen Radwegachs­e von Süd nach Nord

Sanierung des WLZ-Gebäudes Schaffen einer Verbindung­sachse von der Altstadt über die Bahnstadt zu den Sportanlag­en in Rechenwies­en

Planungen für ein weiteres Parkhaus im weiteren Umfeld des Ravensburg­er Bahnhofs.

 ??  ?? Die WLZ-Sanierung steht noch aus.
Die WLZ-Sanierung steht noch aus.
 ??  ?? Das Sommereck.
Das Sommereck.
 ?? FOTOS: BERND ADLER ?? Parkhaus P 7 und Volksbank.
FOTOS: BERND ADLER Parkhaus P 7 und Volksbank.
 ??  ?? Neubebauun­g auf dem Postareal.
Neubebauun­g auf dem Postareal.

Newspapers in German

Newspapers from Germany