DLRG hat endlich sein Gerätefahrzeug
Auch dank Sponsoren kommt eine lange Geschichte zu ihrem Abschluss
WANGEN - Schnell geht Oliver Bolz von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Wangen vorm Pressefoto noch mit dem Lappen über die Motorhaube des neuen Gerätefahrzeuges. Immerhin drohte die Anschaffung des benötigten Fahrzeuges zu einer unendlichen Geschichte zu werden. Im Januar 2016 bestand das bisherige im Alter von 24 Jahren die TÜV-Prüfung nicht. Eine Odyssee begann für die Wangener Rettungsschwimmer und -taucher. Jetzt ist sie beendet – mit einem Happy End.
Fördermittel wurden zwischenzeitlich zwar bewilligt, dann aber an die Bedingung geknüpft, ein kleineres Auto anzuschaffen – mit „wesentlich geringerem taktischen Wert, das deutlich zu wenig Platz für Personal und Material“biete, so Bolz. Die Gruppe zog den Förderantrag zurück. Das Austauschfahrzeug gab ein Jahr später den Geist auf, wieder gab es einen in die Jahre gekommenen Ersatz.
Nun hat es endlich geklappt. Der neue Sprinter strahlte am Freitagabend ebenso wie die Mitglieder der Ortsgruppe Wangen. Zugführer und Strömungsretter Erik Acksteiner kennt bereits alle Details des Fahrzeuges. „Den Spezialausbau hat eine Firma aus Rankweil nach unseren Wünschen fertiggestellt“, erzählt er. „An Bord befindet sich neben allerlei Werkzeug und Erste-Hilfe-NotfallSäcken die Ausrüstung für vier Einsatztaucher.“
Er weist auf die Trockenanzüge, mit denen man auch in sehr kaltem oder kontaminierten Wasser arbeiten könne, auf die Pressluftflaschen, auf die Tauchjackets, Rettungswesten, Helme, Flossen, Bojen, Seile und anderes Zubehör. Der Boden des Fahrzeuges habe eine Spezialbeschichtung, die Regale Ablaufrinnen, damit das nasse Material nach dem Einsatz problemlos geladen werden könne. „Eine Trage für Verletzte ist auch an Bord“, so Acksteiner. „190 PS, Allradgetriebe, eine Funksprechanlage, Blaulicht und Martinshorn und natürlich eine Anhängerkupplung, um die Bootshänger zu ziehen, gehören zur Ausstattung.“
Umzug steht an
Das Fahrzeug hat 110 000 Euro gekostet, 70 Prozent davon kommen aus Fördermitteln und sage und schreibe 30 Prozent von Wangener Sponsoren. Zwei kleine Wermutstropfen weiß Bolz dennoch zu beklagen: „Uns fehlen noch die Seilwinde und Geländereifen.“
Doch die DLRGler ließen sich am Freitagabend, als sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Lang und den geladenen Sponsoren mit einem Glas Sekt auf das das neue Fahrzeug anstießen, dadurch nicht die Laune verderben. „Besonderer Dank gilt den Sponsoren und der Wangener DLRG“, so der OB, „das ist eine ganz motivierte Truppe“.
Und schon steht für die Rettungsschwimmer das nächste Projekt im Raum: ein Umzug. Noch sind sie im Alten Feuerwehrhaus untergebracht, doch in der Zukunft werden sie in der Nähe des Freibades eine neue Heimat bekommen. „Die DLRG gehört doch ans Wasser“, so Lang.