ApeVau vergibt zwei neue Lehrstellen
Sozialer Verein gibt Menschen mit Behinderung und Geflüchteten Arbeit
WANGEN - Bei der Hauptversammlung des Vereins ApeVau hat es neben einem Sommerfest noch einige Neuigkeiten zu berichten gegeben. Die Intention des Vereins ist laut Projektleiter Meinrad Heil, schwer vermittelbare Personen fit für die Arbeitswelt zu machen.
Neben behinderten Menschen und solchen, die seit langem keine Arbeit gefunden haben, beschäftigt Heil derzeit auch Geflüchtete. Letztere seien anerkannte Flüchtlinge aus Afrika und Syrien und bereits im Besitz einer Arbeitserlaubnis. Zunächst würden die Männer ein Praktikum machen, das drei Monate dauert. Danach hätten sie entweder die Aussicht auf eine Festanstellung oder sind dafür bereit, sich am Arbeitsmarkt zu bewerben.
„Multi-Kulti-Betrieb“
Viele der Mitarbeiter seien schon viele Jahre in der Einrichtung, berichtete Heil. Insgesamt bewege sich die Zahl der Angestellten zwischen zwölf und 24 Personen. „Unser Betrieb ist Multi-Kulti“, sagte er. Aus sechs unterschiedlichen Nationen kämen die Menschen.
Alle Güter sollen in den Gebrauchskreislauf zurückgeführt werden, sagte Heil. Selbst wenn Kleider für hiesige Verhältnisse nicht mehr zum Verkauf geeignet seien, würden diese über die Malteser der Rumänien-Hilfe zugeführt werden.
Und der ApeVau hat für dieses Jahr noch einiges vor: Ab September gibt es eine Lehrstelle für den Beruf des Einzelhandelskaufmanns und eine im Bereich Lager und Logistik.
Das Kaufhaus mit Gebrauchtwaren und integriertem Bistro am Sigmannser Weg platzt laut Heil aus allen Nähten. Da Möbel sehr viel Platz brauchen, laufe derzeit ein Umzug in eine größere Lagerfläche. Schon seit vielen Wochen werde in der Klosterbergstraße ein Areal von 500 Quadratmetern hergerichtet – und zwar dort, woe der Verein bereits früher einmal beheimatet war. Verkauft werden sollen dann hier nur Möbel und Wohnaccessoires.
Ein weiterer Vorteil in dem in Kürze eröffnenden Möbelhaus sei, dass hier Geräte verschiedener Art vor dem Verkauf geprüft werden können, um sie guten Gewissens an die Käufer abgeben zu können. Das Kaufhaus am Sigmannser Weg solle aber weiterhin das Kernstück des Projekts sein. Heil zeigte sich erfreut über die gute Auftragslage und die positive Bilanz des vergangenen Geschäftsjahrs.
Die Gewinne des Vereins würden in Form von Arbeitsplätzen verwendet werden. Wenn Menschen einen Nachlass von nahestehenden Menschen über den APeVau abholen lassen, tun sie das auch, weil sie wissen, dass nichts davon weggeschmissen wird, erklärte Heil. Er möchte auch über Anzeigen Menschen dazu animieren, dem Verein ehrenamtlich beizutreten, um insbesondere handwerkliches Können an die Arbeiter weiterzugeben.
Nach dem offiziellen Teil der Versammlung im Vereinsheim hatten sich zahlreiche Angestellte, Vereinsmitglieder und Gönner des sozialen Unternehmens unter den kühlenden Bäumen des Areals eingefunden, um zu feiern und zu singen. Zu diesem Zweck hatte Meinrad Heil gemeinsam mit den Geflüchteten aus Afrika ein Lied einstudiert, das er selbst mit Gitarre begleitete.