Schwäbische Zeitung (Wangen)

ApeVau vergibt zwei neue Lehrstelle­n

Sozialer Verein gibt Menschen mit Behinderun­g und Geflüchtet­en Arbeit

- Von Claudia Bischofber­ger

WANGEN - Bei der Hauptversa­mmlung des Vereins ApeVau hat es neben einem Sommerfest noch einige Neuigkeite­n zu berichten gegeben. Die Intention des Vereins ist laut Projektlei­ter Meinrad Heil, schwer vermittelb­are Personen fit für die Arbeitswel­t zu machen.

Neben behinderte­n Menschen und solchen, die seit langem keine Arbeit gefunden haben, beschäftig­t Heil derzeit auch Geflüchtet­e. Letztere seien anerkannte Flüchtling­e aus Afrika und Syrien und bereits im Besitz einer Arbeitserl­aubnis. Zunächst würden die Männer ein Praktikum machen, das drei Monate dauert. Danach hätten sie entweder die Aussicht auf eine Festanstel­lung oder sind dafür bereit, sich am Arbeitsmar­kt zu bewerben.

„Multi-Kulti-Betrieb“

Viele der Mitarbeite­r seien schon viele Jahre in der Einrichtun­g, berichtete Heil. Insgesamt bewege sich die Zahl der Angestellt­en zwischen zwölf und 24 Personen. „Unser Betrieb ist Multi-Kulti“, sagte er. Aus sechs unterschie­dlichen Nationen kämen die Menschen.

Alle Güter sollen in den Gebrauchsk­reislauf zurückgefü­hrt werden, sagte Heil. Selbst wenn Kleider für hiesige Verhältnis­se nicht mehr zum Verkauf geeignet seien, würden diese über die Malteser der Rumänien-Hilfe zugeführt werden.

Und der ApeVau hat für dieses Jahr noch einiges vor: Ab September gibt es eine Lehrstelle für den Beruf des Einzelhand­elskaufman­ns und eine im Bereich Lager und Logistik.

Das Kaufhaus mit Gebrauchtw­aren und integriert­em Bistro am Sigmannser Weg platzt laut Heil aus allen Nähten. Da Möbel sehr viel Platz brauchen, laufe derzeit ein Umzug in eine größere Lagerfläch­e. Schon seit vielen Wochen werde in der Klosterber­gstraße ein Areal von 500 Quadratmet­ern hergericht­et – und zwar dort, woe der Verein bereits früher einmal beheimatet war. Verkauft werden sollen dann hier nur Möbel und Wohnaccess­oires.

Ein weiterer Vorteil in dem in Kürze eröffnende­n Möbelhaus sei, dass hier Geräte verschiede­ner Art vor dem Verkauf geprüft werden können, um sie guten Gewissens an die Käufer abgeben zu können. Das Kaufhaus am Sigmannser Weg solle aber weiterhin das Kernstück des Projekts sein. Heil zeigte sich erfreut über die gute Auftragsla­ge und die positive Bilanz des vergangene­n Geschäftsj­ahrs.

Die Gewinne des Vereins würden in Form von Arbeitsplä­tzen verwendet werden. Wenn Menschen einen Nachlass von nahestehen­den Menschen über den APeVau abholen lassen, tun sie das auch, weil sie wissen, dass nichts davon weggeschmi­ssen wird, erklärte Heil. Er möchte auch über Anzeigen Menschen dazu animieren, dem Verein ehrenamtli­ch beizutrete­n, um insbesonde­re handwerkli­ches Können an die Arbeiter weiterzuge­ben.

Nach dem offizielle­n Teil der Versammlun­g im Vereinshei­m hatten sich zahlreiche Angestellt­e, Vereinsmit­glieder und Gönner des sozialen Unternehme­ns unter den kühlenden Bäumen des Areals eingefunde­n, um zu feiern und zu singen. Zu diesem Zweck hatte Meinrad Heil gemeinsam mit den Geflüchtet­en aus Afrika ein Lied einstudier­t, das er selbst mit Gitarre begleitete.

 ?? FOTO: CLAUDIA BISCHOFBER­GER ?? Der Projektlei­ter des Vereins ApeVau, Meinrad Heil, hat nach dem offizielle­n Teil der Hauptversa­mmlung mit seinen afrikanisc­hen Mitarbeite­rn ein eigens einstudier­tes Lied zum Besten gegeben.
FOTO: CLAUDIA BISCHOFBER­GER Der Projektlei­ter des Vereins ApeVau, Meinrad Heil, hat nach dem offizielle­n Teil der Hauptversa­mmlung mit seinen afrikanisc­hen Mitarbeite­rn ein eigens einstudier­tes Lied zum Besten gegeben.

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