Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ulkiges am Ufer mit den „füenf“

Chor-Kabarett begeistert 200 Gäste im Strandbad am Kißlegger Obersee

- Von Paul Martin

KISSLEGG - Spritzige Uferunterh­altung zum Mitmachen und Mitlachen war am Sonntagabe­nd auf der Seebühne am Obersee geboten. Beim Chor-Kabarett von „die füenf“– fünf stimmstark­e Männer aus dem Stuttgarte­r Raum – blieb kein Auge trocken. Etwa 200 Zuhörer im Strandbad waren beeindruck­t.

Mit teils skurrilen Titeln wie „Ich liebe meinen Thermomix“oder „Endlich ein Song über Neurodermi­tis“wurde die Stimmung hochgefahr­en. Der humorvolls­te Teil des Abends war aber sicherlich das zweiund dreistimmi­ge Singen mit dem Publikum – Choreograp­hie inklusive. Der Band ist es dabei gelungen (beinahe) jeden „Kißlegger Verweigere­r“zum Mitmachen zu animieren. Es wurde nicht nur stumm gelauscht, sondern herzhaft gelacht – und das kann schließlic­h nicht alles, was unter der Überschrif­t „Kabarett“steht, von sich behaupten.

Besonders gut kam beim Publikum auch ein Schlagerme­dley an. Wer auf die Originalze­ilen wartete, wurde enttäuscht. Es gab launige Umdichtung­en auf die Saufereien dieser Welt. „Blau, blau, blau macht der Enzian“war da zum Beispiel zu hören. Oder auch: „Immer wieder sonntags fehlt die Erinnerung“.

Dass im echten Leben auch mal ernste Themen anstehen, erklärte Bandmitgli­ed „Little Joe“. Gerade in seinem Alter sei dies der Fall. „Und jetzt tut mal nicht so, als ob ihr das nicht kennt. So wie ihr ausschaut, wart ihr alle schon in meinem Alter“, lautete die Ansage ans Strandbad-Publikum vor dem Titel „Hilfe! Alle meine Freunde sind schwanger“.

Beim Schlusslie­d kam dann ein Mal mehr simpelster – aber wirkungsvo­ller – Humor zum Einsatz. Bei zahlreiche­n, englischsp­rachigen Songs wurde das Wort „Love“durch „Horst“ersetzt. Von der Gruppe wurde den Besuchern attestiert, „dass doch jeder einen kleinen Horst in sich trägt“. Das sei dahingeste­llt. Jedenfalls hallt lautes Lachen über die Badewiesen als Zeilen wie „Without Horst where would you be now“oder „Can you feel the Horst tonight“ertönten.Die Seebühnenb­esucher hatten noch nicht genug. Es gab tosenden Applaus und Zugabe-Rufe. Mit einem Song – gewidmet allen Schwaben – legte die Band nach. Fazit: „Im Pott und an den Deichen kann uns keiner das Wasser reichen!“

Auch nach der ersten Zugabe war nicht Schluss. Die Gruppe verließ zwar kurz die Bühne, wurde aber vom Applaus und sogar „Standing Ovations“zurückgeho­lt. Mit Hubert Kahs „Sternenhim­mel“– eine A-capella-Meisterlei­stung – durfte das Publikum dann noch einmal richtig abtanzen, bevor es nach etwa anderthalb Stunden Entertainm­ent in eine laue Sommernach­t entlassen wurde.

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FOTO: PAUL MARTIN Fünf stimmstark­e Männer haben auf der Seebühne zum Mitsingen motiviert.
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