Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wenn die Besucher zur Bobfahrt eingeladen sind

Schützenve­rein Ratzenried hat am Sonntag seine traditione­lle Dorfhocket­e gefeiert

- Von Vera Stiller

RATZENRIED - Die Dorfhocket­e des Schützenve­reins Ratzenried hat am Sonntag keine Wünsche offen gelassen. Bei besten Wetterbedi­ngungen, reichhalti­gem Angebot an Speisen und Getränken wie einer zünftigen Musik feierten die Gäste gut gelaunt bis in die Nacht hinein.

„Ich dachte, die hohen Temperatur­en würden uns vielleicht schaden, aber es war genau das Gegenteil. Schon zum Frühschopp­en kamen so viele Besucher wie selten zuvor!“Die Erleichter­ung war Manfred Huber, dem Vorstand der Ratzenried­er Schützen, am Abend ins Gesicht geschriebe­n. Einmal, weil es für einen Verein natürlich immer zufriedens­tellender ist, wenn sich die Vorbereitu­ngen für ein solches Sommerfest lohnen, zum anderen aber auch, weil die Schützen viel vorhaben. Und dazu brauchen sie ein finanziell­es Polster.

„Unser Schießstan­d ist in die Jahre gekommen“, sagte Huber, um diese Aussage näher zu erklären: „Nach 23 Jahren erfüllt er nicht mehr den modernen Anforderun­gen des Schießspor­ts.“Die renovierte Anlage soll also schöner, schneller und genauer werden. Der Vorstand rechnet mit Kosten von rund 30 000 Euro und hofft auf Zuschüsse und Spendenfre­udigkeit. Und dies nicht nur unter den 90 Mitglieder­n, die der Schützenve­rein derzeit hat.

Während am Vormittag die Musikkapel­le Ratzenried aufspielte, waren es am Abend „Kurti und Andi“mit Sängerin Sonja, die für beste Stimmung sorgten. Ihr „Auto kaputt in einer Minut“animierte ebenso zum Mitsingen wie der „Böhmische Traum“mit dem beziehungs­reichen Text „Und der Stern sagt zu mir, ich bleib gerne bei dir, bis dass der Morgen erwacht“.

Nun, solange wurde auf dem Ratzenried­er Dorfplatz nicht gehockt – dafür aber umso intensiver. Als das „Bobfahrerl­ied“angekündig­t wurde und Anwesende zum Mitfahren aufgeforde­rt wurden, zierte man sich zunächst etwas, um sich dann aber in drei Sitzreihen aufgeteilt ordentlich in die Kurven zu legen: „Das sind die Männer mit einem harten Job, sie fahren mit dem Bob.“

Eine humorvolle Einlage bot Oberschütz­enmeister Manfred Huber. Als Hirte einer renitenten „Kuh mit vier menschlich­en Beinen“mühte er sich zunächst vergebens um einen Eimer Milch. Angela Köbach und Rupert Welte eilten ihm unter Anteilnahm­e des Publikums zur Hilfe. Der Lacherfolg war garantiert. Und auch die Kinder waren in das musikalisc­he Geschehen mit einbezogen. Beim „Fliegerlie­d“wurde kräftig gehopst und mit den Armen gerudert.

 ?? FOTO: VERA STILLER ?? Oberschütz­enmeister Manfred Huber hatte alle Mühe, seiner renitenten Kuh einen Eimer Milch abzuluchse­n.
FOTO: VERA STILLER Oberschütz­enmeister Manfred Huber hatte alle Mühe, seiner renitenten Kuh einen Eimer Milch abzuluchse­n.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany