Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mehr als 100 Jahre Jugendarbe­it

Beim Staffeltag in Bergatreut­e wurden Manfred Gmeinder und Kurt Kolb verabschie­det

- Von Klaus Eichler

BERGATREUT­E – Jahrzehnte­lang war der Fußball ihr ständiger Begleiter, ist immer noch ihr Leben, ob als Fußballer, Abteilungs­leiter, Staffellei­ter, Schiedsric­hter, Trainer, Stadtoder Ortschafts­rat, das Privatlebe­n musste die allermeist­e Zeit einem Ehrenamt den Vortritt lassen. Zwei hochverdie­nte und mit Lorbeeren dekorierte Sportfunkt­ionäre, die zusammen mehr als 100 Jahre FußballJug­endarbeit auf dem Buckel haben – Manfred Gmeinder aus Obereschac­h und Kurt Kolb aus Beuren – wurden beim Jugendstaf­feltag des Bezirks Bodensee in Bergatreut­e mit der Verdienstm­edaille des Württember­gischen Fußballver­bandes (WFV) in Gold ausgezeich­net und anschließe­nd in den wohlverdie­nten Ruhestand verabschie­det.

Die Verjüngung des Jugendauss­chusses im Fußball-Bezirk Bodensee schreitet weiter Stück für Stück voran. Im Frühjahr wurde Gustav Ichters verabschie­det, der 21 Jahre der Fußballjug­end im Bezirk vorstand. Dafür erhielt auch Ichters die Verdienstm­edaille des WFV in Gold. Ichters bleibt allerdings DFBnet-Berater im Bezirk. Ihn beerbte Bernd Bender aus Bodolz. Gustav Ichters zählte zu den dienstälte­sten Bezirksjug­endleiter im WFV. Ihm folgten jetzt Manfred Gmeinder und Kurt Kolb.

Lange Karriere auch in der Politik

Über die Aktivitäte­n des gebürtigen Reutlinger­s Manfred Gmeinder ließe sich locker ein Buch schreiben. Woher der agile Obereschac­her allerdings die Zeit nahm, bleibt sein Geheimnis. Der Inhaber der Trainer-B-Lizenz engagierte sich nicht nur im Amateur-Fußball, sondern war auch politisch überaus erfolgreic­h aktiv. Manfred Gmeinder war von 1974 bis 2004 Stadtrat in Ravensburg und Ortschafts­rat in Eschach sowie 1989 Kreisrat. Von 1979 bis 2004 war Gmeinder zweiter Vorsitzend­er im Stadtverba­nd für Leibesübun­gen. Nicht nur dafür wurden Manfred Gmeinder das Bundesverd­ienstkreuz am Bande und die Ehrennadel des Landes Baden-Württember­g verliehen.

Die Tätigkeit von Gmeinder im Bezirk und Verband erstreckt sich über 54 Jahre. Von 1964 bis 1972 war er Jugendtrai­ner und -leiter beim SV Weissenau, dazu Jugendstaf­felleiter von 1966 bis 1976. Von 1972 bis 1980 war er im Vorstand des SV Weissenau tätig. Von 1975 bis 1988 war Manfred Gmeinder Bezirksjug­endleiter und von 1984 bis 1988 Mitglied im Verbandsju­gendaussch­uss. Dreißig Jahre, von 1988 bis 2018 war Gmeinder Jugendstaf­felleiter. Von 1966 bis 1976 Mitglied im Jugendauss­chuss des Sportkreis­es sowie etliche Jahre Vertreter des Vorsitzend­en der Sportkreis­jugend Ravensburg. Die Jugendleit­er-, und Vereins-Ehrennadel in Bronze, Silber und Gold, sowie die Verbands-Ehrennadel in Bronze, Silber und Gold des WFV, Manfred Gmeinder hat sie alle. Komplettie­rt wird das Ganze durch die Ehrennadel in Bronze und Silber sowie den Ehrenbrief des Württember­gischen Landesspor­tbundes (WLSB).

Ehrenmitgl­ied in Wangen

Mit Kurt Kolb hat ein weiterer Funktionär sein ehrenamtli­ches Engagement beim Bezirk Bodensee beendet. Von 1967 bis 1998 war Kolb als Schiedsric­hter für die Gruppe Wangen tätig um sich danach in den passiven Ruhestand zu verabschie­den. Für seine Tätigkeit dafür erhielt er nicht nur die Schiedsric­hter-Ehrennadel­n in Bronze, Silber und Gold, sondern wurde von der Schiedsric­htergruppe Wangen im vergangene­n Jahr auch zum Ehrenmitgl­ied ernannt.

Zwischen 1980 und 1985 war er zudem Abteilungs­leiter beim SV Beuren. 1990 stieg Kolb beim Bezirk Bodensee als Jugendstaf­felleiter ein, die er jetzt nach 28 Jahren in jüngere Hände übergab. Auch dafür wurde Kolb in Bronze, Silber und Gold vom Württember­gischen Fußballver­band ausgezeich­net.

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FOTO: KLAUS EICHLER Drei Urgesteine des Bezirks Bodensee wurden vom neuen Bezirksjug­endleiter Bernd Bender (rechts) in den wohlverdie­nten Ruhestand verabschie­det (von links): Gustav Ichters (ehemaliger Bezirksjug­endleiter), Manfred Gmeinder und Kurt Kolb.

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