Konflikt um Pflegenotstand
Arbeitgeberverband fordert mehr ausländische Kräfte
BERLIN (dpa/sz) - Im Streit um die von der Bundesregierung und den Gewerkschaften geforderte tarifliche Bezahlung von Pflegefachkräften warnt nun der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) vor den Plänen. Der Verband, der nach eigenen Angaben die umsatzstärksten privaten Altenpflege-Unternehmen mit 40 000 Beschäftigten vertritt, warnte vor Kostensteigerungen.
Während etwa Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Beruf durch eine bessere Bezahlung attraktiver machen will, forderte der AGVP angesichts der Personalnot in der Pflege am Donnerstag eine Offensive für mehr ausländische Fachkräfte: In einem zweijährigen Pilotprojekt sollten vom Bund koordiniert bis zu 15 000 Mitarbeiter aus dem Ausland gewonnen werden. Wer binnen sechs Monaten als Fachkraft anerkannt sei und einen Arbeitsvertrag habe, müsse dann auch ein Bleiberecht erhalten.
NÜRNBERG (dpa) - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, geht trotz steigender Konjunkturskepsis von einer positiven Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt aus. „Wenn man über die nächsten sechs Monate spricht, muss man sich keine Sorgen machen“, sagte Scheele. Gegenwärtig und für das kommende Jahr spreche nichts für einen Abschwung oder eine Krise. „Wir sehen zunächst auch für 2019 keine Trendwende am Arbeitsmarkt“, sagte Scheele. „Mit der Herbstbelebung wird es wahrscheinlich zu einer Vier vor dem Komma bei der Arbeitslosenquote kommen“, so Scheele. Im Juli betrug die Arbeitslosenquote 5,1 Prozent.