Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ab sofort grinsen Smileys – oder sie zeigen sich verärgert

Drei Anlagen zur Tempomessu­ng in Betrieb – Standorte in Klosterber­gstraße, an B32 und in Kolpingstr­aße

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WANGEN (jps) - Seit ein paar Tagen grinsen grüne Smileys Autofahrer an, wenn sie durch die Klosterber­g-, die Friedrich-Ebert- oder die Kolpingstr­aße fahren – und wenn sie dabei nicht zu schnell unterwegs sind. Andernfall­s leuchtet ihnen ein rot gefärbtes, verärgerte­s Gesicht entgegen. Damit hat die Stadt eine im Frühjahr angekündig­te Maßnahme umgesetzt. Von der erhofft sie sich eine disziplini­ertere Fahrweise der Verkehrste­ilnehmer.

Ganz bewusst hat die Verwaltung die Smiley-Standorte so ausgewählt, dass sie sich vor allem dort befinden, wo seit Herbst 2017 im Rahmen des Lärmaktion­splans zwischen 22 und 6 Uhr Tempo 30 gilt. Deshalb steht eines der drei neu angeschaff­ten Geräte in der Klosterber­gstraße ein Stück weit vor der Isnyer Brücke und ein zweites in der Friedrich-Ebert-Straße auf Höhe der dortigen Tankstelle.

Die dritte Anlage war zuerst aufgestell­t worden – und zwar in der Klosterber­gstraße. An dieser lief zunächst die Erprobungs­phase. Gleichwohl soll sie dort stehen bleiben. Denn, so Ordnungs- und Sozialamts­leiter Kurt Kiedaisch: Anwohner hätten die Stadt auf regelmäßig­e Geschwindi­gkeitsüber­tretungen aufmerksam gemacht.

Mit den grünen oder roten Smileys sollen die Verkehrste­ilnehmer dazu erzogen werden, die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t einzuhalte­n. Denn die Geräte signalisie­ren nicht nur über Farbe und Gesichtsau­sdruck, ob alles in Ordnung ist, sondern sie geben zusätzlich individuel­l das gefahrene Tempo an.

Zwar hatte und hat die Stadt bereits zuvor vier ähnliche Geräte im Einsatz. Allerdings haben sie zwei Nachteile: Sie verfügen – im Gegensatz zu den neuen Anlagen – nicht über eigene Solaranlag­en und müssen deshalb an Standorten stehen, an denen es eine Stromverso­rgung gibt. Und: Sie sind nicht geeignet für wechselnde Geschwindi­gkeitsrege­lungen. Genau diese sind aber mit der Einführung des nächtliche­n Tempo-30-Gebots quasi ringförmig um die Altstadt herum in Kraft.

Jetzt also können Autofahrer und andere auch dort bei zu hoher Geschwindi­gkeit gewarnt werden. Ob der erhoffte Erziehungs­effekt eintritt, ist aber noch offen. Das hat sich in der Nacht zu Donnerstag gezeigt. Da gab es auch Messungen mit einem mobilen Blitzer. In der FriedrichE­bert-Straße, nur wenige Meter hinter dem dortigen Smiley. Ergebnis der von 22 bis 1 Uhr laufenden Aktion: Trotz „Vorwarnung“waren immer noch 25 Fahrzeuge zu schnell. „Das hat mich erstaunt“, so Kurt Kiedaisch.

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FOTO: JPS Tempo 39 ( tagsüber) und deshalb ein grünes „ Smiley“: Dieser Autofahrer hat am Donnerstag alles richtig gemacht in der Friedrich- Ebert- Straße. Dort steht eine der drei neuen Anlagen.

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