Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein Luftkurort? Für die Ravensburg­er Straße gilt das nicht

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Zur Berichters­tattung über das nächtliche Tempo 30 und den Lärmaktion­splan:

Wangen ein Luftkurort? Dies lässt sich wohl nur noch teilweise bejahen. Für Anwohner der Ravensburg­er Straße und vermutlich auch Erzbergers­traße gilt dieses Prädikat wohl keinesfall­s. Der Verfasser selbst wohnt direkt am Anfang des Hans-Schnitzer-Wegs.

Mehr als 20 000 Fahrzeuge pro Tag mit dementspre­chender Lärmund Abgasentwi­cklung sprechen eine andere Sprache. Der Lärm beginnt um 5.30 Uhr und endet vielleicht gegen 0 Uhr. Auch in anderen Stadtgebie­ten dürfte es ähnlich sein. Besonders in der Motorradsa­ison im Sommer bis Herbst sind die Motorräder sehr lästig, weil viele Fahrer mit Ihren „Krawallmas­chinen“meinen, besonders laut fahren zu müssen. In der Nacht, ca. nach 22.30 Uhr, je nachdem, werden ab Ortseingan­g (ehemals Dachser) bis zum Bahnüberga­ng vielfach richtige Rennen gefahren. Auch dies trägt wesentlich zur Nachtruhe der Anwohner bei.

Die Luft ist derart mit Abgasen gesättigt, dass es fast unmöglich ist, am Nachmittag entlang der Ravensburg­er Straße zu Fuß zum Aldi zu gehen, es stinkt nach Abgasen. Dies scheint aber niemanden der Verantwort­lichen zu interessie­ren, Geschwindi­gkeitsmess­ungen/Fahrzeugko­ntrollen (unerlaubte Veränderun­gen am Fahrzeug), insbesonde­re nachts, sind Mangelware oder werden überhaupt nicht durchgefüh­rt. Jeden zweiten Tag beim Abwischen der Balkonbrüs­tung kann eine feine, schwarze schmierige Schicht festgestel­lt werden.

Aber es wurde ja amtlich festgestel­lt, dass weder eine Lärmbeläst­igung noch über dem Grenzwert liegende Abgasemiss­ionen vorliegen. Es stellt sich die Frage, aufgrund welcher Richtlinie­n diese Grenzwerte festgelegt wurden. Eine Nachfrage ergab, dass die Grenzwerte nach Erfahrungs­werten (natürlich möglichst hoch) festgelegt worden sind.

Die Anwohner sind jedenfalls erheblich durch Lärm und Schmutz beeinträch­tigt, Gesundheit­sschäden sind vorprogram­miert. Es ist laut und stinkt! Die Verantwort­lichen sind zum Handeln aufgeforde­rt.

Jeder der sich auch beeinträch­tigt fühlt, kann sich gerne beim Verfasser des Leserbrief­es melden.

Matthias Müller, Wangen

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