Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gute Aussichten für Sternschnu­ppenjäger

Meteorolog­en sagen für den Süden freie Sicht auf die Perseiden voraus

- Www.schwäbisch­e.de/perseiden

HEPPENHEIM/OFFENBACH (dpa) Der Sternschnu­ppenstrom der Perseiden erreicht am Wochenende seinen Höhepunkt. Das Maximum ist zwar erst in der Nacht zum Montag erreicht. In der Nacht zum Sonntag ist die Sicht aber besser: Dann ist Neumond und zugleich sind weniger Wolken am Himmel, wie Astronomen und Meteorolog­en sagen. Am besten sei die Sicht nach Mitternach­t und in den Morgenstun­den, wissen die Experten von der Vereinigun­g der Sternfreun­de im südhessisc­hen Heppenheim.

Meteorolog­in Jacqueline Kernn vom Deutschen Wetterdien­st in Offenbach empfiehlt ebenfalls, bereits in der Nacht zum Sonntag in den Himmel zu schauen. „Die Wahrschein­lichkeit, die Perseiden bestaunen zu können, ist dann in ganz Deutschlan­d am höchsten.“Wolken könnten das Schauspiel im Norden allerdings trüben. „Im Süden ist es in beiden Nächten vollkommen in Ordnung.“Es wird sehr frisch, vor allem unter wolkenlose­m Himmel: „Man sollte auf jeden Fall eine Jacke anziehen“, sagt Kernn. Die Temperatur­en sinken in der Nacht zum Sonntag auf elf bis sieben Grad, in den höheren Lagen auch auf fünf und in den Mittelgebi­rgen sogar auf vier Grad.

Fachleute rechnen mit bis zu 100 Meteoren (Sternschnu­ppen) pro Stunde. Ein theoretisc­her Wert, sagt der Vorsitzend­e der Sternfreun­de, Sven Melchert. „Ein einzelner Beobachter sieht vielleicht 20 bis 30 pro Stunde, denn er kann nur einen Teil des Himmels überblicke­n.“Es seien mehr Perseiden zu sehen als in anderen Jahren. Ein dunkler vom Mond nicht aufgehellt­er Himmel lasse auch schwächere Sternschnu­ppen sichtbar werden. Zudem seien einige besonders helle Leuchtspur­en dabei, die einige Sekunden lang verfolgt werden könnten.

Isomatte nicht vergessen

Ihren Namen haben die Perseiden, weil sie anscheinen­d dem Sternbild Perseus entspringe­n. Das liegt unterhalb des vielen bekannten großen W, der Kassiopeia, wie Astrophysi­ker Dominik Elsässer von den Sternfreun­den sagt. Melchert empfiehlt: „In einer klaren Nacht einfach auf eine Wiese mit freiem Himmelsbli­ck legen und nach oben schauen. Die Sternschnu­ppen werden kommen. Garantiert.“Zumindest eine Isomatte oder eine andere wärmende Unterlage sind allerdings ratsam.

Einen solchen Ausstrahlu­ngspunkt (Radianten) wie die Perseiden habe jeder Sternschnu­ppenstrom, sagt Melchert. „Denn die Erde fliegt auf ihrer Bahn um die Sonne, dann durch eine Wolke kleiner Kometentrü­mmerteilch­en.“Bei den Perseiden trägt der verursache­nde Komet die Bezeichnun­g 109P/Swift-Tuttle. Er wurde am 19. Juli 1862 entdeckt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er rund 133 Jahre. Das nächste Mal wird er voraussich­tlich erst 2126 zu sehen sein.

Eine multimedia­le Reportage über Sternschnu­ppen finden Sie unter

Newspapers in German

Newspapers from Germany