„Bürger könnten Dankprozessionen für die Landwirtschaft veranstalten“
Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) machte am Freitag Station in Kißlegg und in Neuravensburg
NEURAVENSBURG/KISSLEGG (jps) Quasi kraft Amtes hat Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) eine Lanze gebrochen für das Ansehen der hiesigen Bauern. Bei einem Besuch des Hofs Renz in Bettensweiler erklärte er: „Die Menschen könnten jeden Tag Dankprozessionen für die Landwirtschaft veranstalten.“Dabei verwies er auf die in Hülle und Fülle vorhandenen Lebensmittel in einer „nie dagewesenen Qualität“.
Hauk war am Freitag in der Region unterwegs. Erst im Raum Kißlegg bei der Eröffnung eines Moorerlebnispfads im Arrisrieder Moos und bei der Einweihung der Produktionsstätte der Käsefreunde Kißlegg in Zaisenhofen (Seite 17). Am Nachmittag stand in Neuravensburg der Besichtigung zweier Höfe an. Einer davon war der Milchviehbetrieb von Marcel Frick-Renz und seiner Familie. Dabei kamen unter anderem deren Probleme bei einem geplanten Ausbau zur Sprache (ein ausführlicher Bericht folgt).
Bei Klimawandel „Teil der Lösung“
Für Peter Hauk war dies Anlass, generell die Belange der Landwirtschaft in den Fokus zu rücken: „Wir dürfen die Zukunftsfähigkeit der Betriebe nicht auf die Nagelprobe stellen“, erklärte er mit Blick die sinkende Zahl der Höfe. Dies gelte auch für Debatten rund um den Klimawandel. Hier seien die Landwirte „nicht ein Teil des Problems, sondern ein Teil der Lösung“.
Hintergrund, so der Minister: Wenngleich deren Produktion von Kohlendioxid und Methan „durchaus eine Rolle spielt“, sei die Landwirtschaft unterm Strich aber Nettoproduzent von Sauerstoff. Dies könne sie aber nur so lange sein, wie es Grünland gebe. Dafür benötige es aber „Grasfresser“. Entsprechend müsse man Milchviehhalter unterstützen.
Der Christdemokrat verteidigte in diesem Zuge auch die viel gescholtenen Subventionen für Bauern. Sie seien wichtig, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Und zwar weltweit: „Ein Abkoppeln davon geht nicht komplett.“Gleichwohl könne die hiesige Landwirtschaft in „manchen Bereichen mithalten“. Zugleich gelte es überdies, „regionale Kreisläufe zu verbessern“.
Anschließend machte Hauk noch Station auf dem Hof von Stefan Hofer in Engetsweiler. Abends gab es beim „Brennerwirt“noch eine Aussprache mit interessierten Bürgern.