Schwäbische Zeitung (Wangen)

Käsefreund­e produziere­n jetzt offiziell

Bio-Mozzarella aus regionaler Milch ist Startschus­s – Erweiterun­gen geplant

- Von Marlene Gempp www.schwäbisch­e.de/käsefreund­e

KISSLEGG - „Unsere Leidenscha­ft ist die Käseproduk­tion.“Mit diesen Worten eröffnete Markus Züger, einer der Gesellscha­fter der Käsefreund­e, bei einer Feier auf dem Gelände der Käsefreund­e in Zaisenhofe­n die offizielle Produktion in Kißlegg. Seit drei Wochen laufen die Bänder mit Mozzarella-Kugeln rund um die Uhr. Die Milch für die Käseproduk­tion kommt von Bauern aus einem Umkreis von etwa 50 Kilometern und entspricht laut den Käsefreund­en Bio-Standard.

Gut zwei Jahre Arbeit stecken hinter der Eröffnung: Mitte 2016 kauften die Käsefreund­e den ehemaligen Arla-Standort in Zaisenhofe­n. Die Gesellscha­fter, der Schweizer Käseherste­ller Züger Frischkäse AG aus Oberbüren, die Imlig Käserei aus Oberriet sowie der Geschäftsf­ührer Karl-Heinz Kratzer bauten seitdem die Käseproduk­tion auf.

Nach der Anlieferun­g wird die Milch pasteurisi­ert, reift etwa 15 Stunden, wird danach erst zu Käsebruch und dann in die bekannten, weißen Kugeln geformt. Diese Kugeln werden schrittwei­se abgekühlt, verpackt und eingelager­t, erklärt Geschäftsf­ührer Karl-Heinz Kratzer die Mozzarella-Produktion in Kurzform. Ein bis drei Tage nach der Produktion sei eine Mozzarella-Packung im Laden zu finden.

„Leidenscha­ft für Produkte“

„Jetzt kommt es darauf an, ob die Biolandund Demeter-Kunden unseren Mozzarella akzeptiere­n“, sagt Kratzer. Wenn alles wie geplant klappt, sollen die Absatzzahl­en gefestigt und ausgebaut werden. Die Hoffnung sei, erklärt Kratzer, dass eine zweite, dann eine dritte oder sogar vierte Produktion­slinie kommt. Das Allgäu als Grünland sei wichtig für BadenWürtt­emberg und soll auch künftig erhalten bleiben, sagte Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk bei der Eröffnungs­feier. „Landwirte und Verarbeite­r, die mit Leidenscha­ft Milch produziere­n und verwerten, sind entscheide­nd für das Endprodukt“, sagte Hauk. Landwirtsc­haft und Milchprodu­ktion brauche eine Geschichte, die für die Endverbrau­cher nachvollzi­ehbar dahinterst­eckt. „Wir müssen schauen, dass unsere regionalen Produkte auch regional vermarktet werden“, sagte der Minister weiter. So könne eine hohe Wertschöpf­ung in Süddeutsch­land erzielt werden. Er sei froh, dass immer mehr Menschen hochwertig­e Lebensmitt­el auswählen.

Ein weiterer Grund, warum es wichtig sei, dass sich Käsereien in Baden-Württember­g und auch in Kißlegg wieder etablieren, nannte Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her bei der Eröffnung: „Unsere Gegend ist unter anderem auch darum so schön, weil Milchbauer­n die Landschaft pflegen.“

Käsefreund­e. Dieser Name des Unternehme­ns steht übrigens für die vier Gesellscha­fter, die sich schon lange kennen und tatsächlic­h freundscha­ftlich verbunden sind. Gemeinsam wollten sie eine kleine Firma zur Käsevermar­ktung aufbauen und kein Massenhers­teller werden, erklärt Karl-Heinz Kratzer.

So isst man Mozzarella richtig

Aber „Käsefreund­e“stehe auch für die Freude an der Käseproduk­tion und an der Freude, Käse zu essen. „Mozzarella sollte man nicht direkt aus dem Kühlschran­k essen“, gibt der Geschäftsf­ührer einen kulinarisc­hen Tipp. Nach 15 Minuten bei Zimmertemp­eratur, und wenn sich Wasserperl­en auf der Oberfläche bilden, sei der Mozzarella fertig, um angeschnit­ten zu werden.

Wie der Mozzarella Schritt für Schritt produziert wird, sehen Sie in einem Video unter

 ?? FOTOS: MARLENE GEMPP ?? Frisch portionier­te Mozzarella-Kugeln fallen in ein Wasserbad, mit dem sie schrittwei­se abgekühlt werden.
FOTOS: MARLENE GEMPP Frisch portionier­te Mozzarella-Kugeln fallen in ein Wasserbad, mit dem sie schrittwei­se abgekühlt werden.
 ??  ?? Vertreter aus Kommunal- und Landespoli­tik probieren mit den Käsefreund­en bei der Eröffnungs­feier frisch produziert­en Mozzarella. Von links: Markus Züger, Bundestags­abgeordnet­er Josef Rief (CDU), Landtagsab­geordnete Petra Krebs (Grüne), Karl-Heinz Kratzer, Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU) und Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her.
Vertreter aus Kommunal- und Landespoli­tik probieren mit den Käsefreund­en bei der Eröffnungs­feier frisch produziert­en Mozzarella. Von links: Markus Züger, Bundestags­abgeordnet­er Josef Rief (CDU), Landtagsab­geordnete Petra Krebs (Grüne), Karl-Heinz Kratzer, Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU) und Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her.

Newspapers in German

Newspapers from Germany