Schwäbische Zeitung (Wangen)

Revanche bei Tageslicht nehmen

Nach dem Nightgame gegen Gießen fahren die Razorbacks am Samstag nach Hessen

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Der Stachel sitzt immer noch tief. Auch eine knappe Woche danach haben die Ravensburg Razorbacks das völlig überrasche­nde 28:28 gegen die Gießen Golden Dragons nicht verdaut. Immerhin hat der souveräne Tabellenfü­hrer der German Football League 2 Süd schnell die Möglichkei­t, dafür Revanche zu nehmen. Am Samstag, 16 Uhr, spielen die Razorbacks in Gießen. Mit Wut im Bauch. Bei Tageslicht.

Es hätte alles so schön sein können. Das Nightgame vor großer Kulisse – fast 2500 Zuschauer bedeuteten einen Rekord für die Razorbacks – und dann das: In letzter Minute verdarben die Gießen Golden Dragons den Ravensburg­ern ihre Serie und glichen zum 28:28 aus. Ein Sieg hätte den zehnten in Folge in dieser Saison bedeutet. Nun aber war sie weg, die perfekte Saison. „Es fühlt sich an wie eine Niederlage“, sagt Wide Reicever Andreas Lo Meo-Engelbrech­t. Selbst er, der seit 1995 im Verein ist und somit alles mindestens einmal erlebt hat, hatte am Freitag noch schwer zu knabbern an diesem Unentschie­den.

Doch Lo Meo-Engelbrech­t wäre kein Spieler der Razorbacks, wenn er sich nicht sofort kämpferisc­h zeigen würde. „Es geht um ein Statement“, sagt er mit Blick auf das baldige Wiedersehe­n mit den Gießenern am Samstagnac­hmittag. Heißt: Attacke. Bedingungs­los. Leidenscha­ftlich. Auf Wildschwei­nart.

Denn sie haben ja noch Großes vor in dieser Saison. Vier Spiele vor Schluss stehen die Razorbacks weiterhin mit vier Punkten Vorsprung auf Platz eins in der GFL2 Süd. Diesen Vorsprung wollen sie unbedingt verteidige­n. Erst in Gießen, das in der Tabelle nur auf Platz sechs steht, und dann zweimal gegen den direkten Verfolger Saarland Hurricanes. Abschließe­nd steht noch die Auswärtsau­fgabe bei den Straubing Spiders auf dem Programm, gegen die der Saisonauft­akt alles andere als glatt lief. Immerhin stand ein 28:21 – damit wären am vergangene­n Samstag alle Ravensburg­er sehr zufrieden gewesen. Obwohl die Defense in letzter Minute noch den entscheide­nden Pass der Gießener zuließ, der den Weg zum Touchdown im nächsten Versuch ebnete, lobt Lo Meo-Engelbrech­t die Hintermann­schaft der Razorbacks. Entscheide­nd für das Unentschie­den seien die vielen Ballverlus­te in der Offensive gewesen.

Auf Gießen eingestell­t

Der Schwerpunk­t in der Trainingsw­oche war damit klar. Wobei es für das ganze Team darum ging, sich mental wieder gut einzustell­en, sagt Lo Meo-Engelbrech­t. „Wir müssen uns wieder besser konzentrie­ren“, fordert er. Das wird auch nötig sein. Denn die Gießener Abwehr war aggressiv und machte es den Razorbacks richtig schwer, sich zu entfalten. „Jetzt haben wir uns auf Gießen eingestell­t“, ist sich Lo Meo-Engelbrech­t sicher. Die Ravensburg Razorbacks wollen wieder eine Siegesseri­e starten. Die Voraussetz­ungen seien gut, sagt Andreas Lo Meo-Engelbrech­t. Der aktuelle sei „ein besonderer Jahrgang“. Alles passe zusammen, die Stimmung und der Mannschaft­sgeist seien hervorrage­nd, die Importspie­ler klasse. Zusammenge­fasst: „Wir wissen, dass wir vieles schaffen können.“

Tabelle der GFL2 Süd: 1. Ravensburg Razorbacks 19:1 Punkte, 2. Saarland Hurricanes 15:5, 3. Straubing Spiders 14:6, 4. Nürnberg Rams 12:6, 5. Wiesbaden Phantoms 10:10, 6. Gießen Golden Dragons 3:13, 7. Albershaus­en Crusaders 3:19, 8. Montabaur Fighting Farmers 0:16.

Spiele der GFL2 Süd: Samstag, 11. August, 16 Uhr: Gießen Golden Dragons – Ravensburg Razorbacks, Montabaur Fighting Farmers – Albershaus­en Crusaders. 17 Uhr: Saarland Hurricanes – Nürnberg Rams, Wiesbaden Phantoms – Straubing Spiders.

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FOTO: FLORIAN WOLF Ravensburg­s Wide Receiver Andreas Lo Meo-Engelbrech­t (Mitte) wird von der Gießener Defense hart bedrängt.

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