Schwäbische Zeitung (Wangen)

Sand und Steine stehlen ist verboten!

Auf der Insel Sardinien heißt es für Urlauber: Finger weg vom weißen Sand – Auf der ganzen Welt wird so viel Sand verbraucht, dass der Rohstoff so begehrt ist wie Gold

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Wenn es von etwas so viel gibt „wie Sand am Meer“, dann bedeutet das: unendlich viel. Dieses Sprichwort gilt wohl leider nicht mehr. Auf der Insel Sardinien ist es sogar verboten, den schönen weißen Sand an den Stränden der Insel mit nach Hause zu nehmen. Touristen packen jedes Jahr tonnenweis­e Sand, Steine und Muscheln als Souvenir ein. Das schadet aber der Umwelt und ist per Gesetz auf der italienisc­hen Insel verboten. Die Strafen dafür sind hoch: zwischen 500 und 3000 Euro muss man bezahlen, wenn man kontrollie­rt und erwischt wird. „Lassen Sie den Sand also bitte da, wo er hingehört“, ermahnt daher sogar die deutsche Bundesregi­erung die Urlauber.

Aber nicht nur auf der Urlaubsins­el im Mittelmeer ist Sand wichtig und wertvoll. Auf der ganzen Erde wird viel zu viel Sand verbraucht. Wissenscha­ftler haben festgestel­lt, dass die winzigen Quarzkörnc­hen der wichtigste natürliche Rohstoff sind – nach Wasser. Viel davon wird gebraucht, um Häuser und Straßen zu bauen. Aber Sand steckt auch sonst in vielen Dingen: von Glas über Asphalt bis zu Zahnpasta, Mikrochips, Smartphone- Bildschirm­en, Autos und Flugzeugen. Der aus Sand gewonnene Stoff Siliciumdi­oxid (SiO2) wird auch in vielen Lebensmitt­eln verwendet. Forscher schätzen den Verbrauch von Sand auf 50 Milliarden Tonnen pro Jahr – das sind 18 Kilogramm täglich für jeden Einwohner der Erde.

Man könnte meinen, dass in den Wüsten der Welt genug von dem begehrten Rohstoff herumliegt. Aber aus Wüstensand kann man leider keinen Beton herstellen. Die Körner sind vom Wind so glatt und rund geschliffe­n, dass sie sich kaum verhaken können und nicht haften.

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FOTO: DPA Ein Strand ohne Sand – das geht natürlich nicht. Deshalb dürfen Urlauber auf Sardinien den begehrten Stoff auch nicht als Souvenir mitnehmen.

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