Wenn Grünenbach zu Baden-Württemberg gehört
Ein kleiner Zusatz auf einem neuen Ortsschild löst im Argental Schmunzeln aus
GRÜNENBACH - Ist Grünenbach, das seit 1806 bekannterweise zu Bayern gehört, nun plötzlich württembergisch? Nicht ganz ernst gemeinte Spekulationen über diese Frage löst das neue Ortsschild aus, das das Staatliche Bauamt im Zuge des Ausbaus der Staatsstraße 1318 am südlichen Ende der Gemeinde aufgestellt hat. Dort steht nämlich zu lesen, dass die Kommune Teil des Bodenseekreises ist. Und dessen Verwaltungssitz ist bekannterweise in Friedrichshafen – und damit in Baden-Württemberg.
Gerade erst aus einem Kurzurlaub zurückgekehrt, hat Bürgermeister Markus Eugler schon von einem aufmerksamen Bürger seiner Gemeinde erfahren, was da in seiner Abwesenheit passiert ist. Er geht in seinen Spekulationen gar noch weiter: „Sagt die Beschriftung nicht eigentlich aus, dass der ganze Kreis Lindau jetzt zum Bodenseekreis gehört?“, fragt er augenzwinkernd. Dass der Gemeinderat den Haushalt der Kommune aufgebessert und die Gemeinde nach Baden-Württemberg verkauft habe, dementiert er entschieden. Wozu auch? Grünenbach steht finanziell bestens da. „Nein“, stellt Eugler fest. Da müsse es sich um einen Fehler des Staatlichen Bauamtes handeln, denn das war für den Ausbau der Staatsstraße und somit auch für das neue Ortsschild verantwortlich.
Fehler bei Bauamt nicht bekannt
Beim Bauamt in Kempten war der Fehler an der neuen Beschilderung bislang nicht bekannt. Abteilungsleiter Werner Schmid räumt freimütig ein: „Da hat wohl jemand einen Fehler gemacht.“Sämtliche Verschwörungstheorien räumt er damit aus dem Weg. Entweder sei das Schild falsch in Auftrag gegeben oder bei der beauftragten Firma falsch produziert worden. „Das werden wir klären“, sagt Schmid zu – nicht weniger amüsiert als der Bürgermeister.
Den Auftrag zur Produktion des neuen Ortsschildes habe das Staatliche Bauamt übrigens nicht nach Baden-Württemberg vergeben, ergänzt Schmid, sondern an eine Firma im oberbayerischen Weilheim. Möglicherweise lasse sich der Fehler durch das Bauamt selbst korrigieren. Denn dort steht ein Gerät zur Beschriftung beispielsweise für Umleitungen zur Verfügung. Dann sei die Richtigstellung kurzfristig möglich.