CDU wirft FDP-Chef Rülke Nähe zur AfD vor
STUTTGART (tja) - Populismus und zu große Nähe zur AfD: Das wirft CDUGeneralsekretär Manuel Hagel dem Fraktionschef der Liberalen im Stuttgarter Landtag, HansUlrich Rülke (FDP), vor. „Während die FDP-Fraktionäre zumeist vernünftige Oppositionsarbeit machen, fischt der Vorsitzende permanent am rechten Rand“, sagte Hagel am Montag der „Schwäbischen Zeitung“. Mit scharfen Worten kritisierte der Ehinger Abgeordnete unter anderem Rülkes Forderung, Fußball-Nationalspieler müssten die Nationalhymne singen. Bekannte deutschstämmige Fußballer wie Franz Beckenbauer, Paul Breitner und Gerd Müller hätten 1974 genauso wenig die Nationalhymne mitgesungen wie Fritz Walter und Helmut Rahn 1954. „AfDChef Alexander Gauland hat in Jérôme Boateng den bösen Nachbarn gesehen, Rülke wollte Mesut Özil aus der Nationalelf rauswerfen wegen Singverweigerung – die Parallelen sind doch auch hier erstaunlich“, so Hagel.
Anlass für die Kritik sind Interviews und Äußerungen des Liberalen aus den vergangenen Wochen. Darin hatte Rülke unter anderem bemängelt, dass CDU-Landeschef und Innenminister Thomas Strobl (CDU) keinen guten Job mache. So warf er ihm im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“vor, zu oft vor dem grünen Koalitionspartner einzuknicken und Versprechen nicht einzuhalten.
„Was Rülke macht, ist bisweilen schon unterirdisch. Dieser unsägliche Daueralarmismus schadet der Politik im Ganzen. Mit seiner Verrohung der Sprache versucht Herr Rülke die Umgangsformen unter Demokraten zu verändern, das machen wir nicht mit“, so Hagel mit Blick auf Rülkes Kritik.