Kandidat
Einige prominente Mandanten hatte Michael Avenatti bereits – darunter die Popsängerin Christina Aguilera und die Schauspielerin Zeta Graff, die er in einem Streit mit dem Partygirl Paris Hilton vertrat. Und auch mit dem heutigen USPräsidenten hatte der in Kalifornien geborene Rechtsanwalt schon vor Jahren zu tun: Er vertrat einst einen Mann, der Donald Trump vorwarf, die Idee zur extrem erfolgreichen TVShow „The Apprentice“sei von ihm geklaut. Der Streit wurde 2006 außergerichtlich beigelegt.
Kürzlich kam Avenatti wieder in Berührung mit Trump: Er vertritt die Pornodarstellerin Stormy Daniels – in einem Verfahren, das Avenatti endgültig einem größeren Publikum bekannt gemacht hat. Dabei geht es um eine Affäre, die Daniels – mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford – im Jahr 2006 mit Trump gehabt haben will. Ihr Vorwurf : Trumps damaliger Anwalt Michael Cohen soll mit Daniels eine Vereinbarung unterzeichnet haben, in der sie sich angeblich verpflichtete, die Eskapade nicht auszuplaudern – gegen ein Schweigegeld von 130 000 Dollar.
Daniels’ Anwalt Avenatti bringt sich nun auch politisch als Gegner des Präsidenten in Stellung: Der Zeitung „Des Moines Register“aus Iowa sagte Avenatti, er erwäge, bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 für die Demokraten zu kandidieren. Am vergangenen Donnerstag besuchte Avenatti die Messe Iowa State Fair – quasi ein Pflichttermin für Anwärter auf die US-Präsidentschaft. Im Bundesstaat Iowa im Mittleren Westen der USA finden traditionell die ersten Vorwahlen für Präsidentschaftsbewerber der Parteien statt.Einen Tag nach der Messe hielt Avenatti dann eine Rede bei einem Abendessen der Demokraten des Bundesstaates Iowa. Trump habe „nicht den Charakter, das Herz, das Wissen oder die Weisheit, um Präsident der Vereinigten Staaten zu sein“, sagte er. (AFP)