Schwäbische Zeitung (Wangen)

EX-Audi-Chef Stadler bleibt in Haft

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MÜNCHEN/INGOLSTADT (dpa) Seit acht Wochen schon sitzt der langjährig­e Audi-Chef Rupert Stadler in Untersuchu­ngshaft – und dort muss er auch bleiben. Das Landgerich­t München wies seine Haftbeschw­erde ab, wie eine Sprecherin am Montag mitteilte. Stadler sei dringend verdächtig, den Verkauf von Dieselauto­s mit falschen Abgaswerte­n zugelassen zu haben. Dabei habe er von den Manipulati­onen gewusst oder sie zumindest bewusst ignoriert. Außerdem bestehe immer noch Verdunkelu­ngsgefahr.

Stadler war am 18. Juni in Ingolstadt festgenomm­en worden. Er sitzt seither im Gefängnis Augsburg-Gablingen. Die Aufsichtsr­äte von VW und Audi entbanden ihn damals sofort von seinen Aufgaben als VW-Vorstand und Audi-Chef, „bis der Sachverhal­t geklärt ist, der zu seiner Verhaftung geführt hat“. Seither leitet Audi-Vertriebsv­orstand Bram Schot das Unternehme­n als kommissari­scher Vorstandsv­orsitzende­r.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft Stadler und einem weiteren AudiVorsta­nd Betrug vor. Nach der Aufdeckung der Abgasbetrü­gereien 2015 in den USA hätten sie in Europa weiter Autos mit illegaler Software verkaufen lassen. Stadler soll außerdem bei einem abgehörten Telefonat erwogen haben, einen Zeugen im Ermittlung­sverfahren der Stuttgarte­r Staatsanwa­ltschaft gegen Porsche zu beeinfluss­en.

Stadler war im Gefängnis mehrfach vernommen worden. Mitte Juli reichte sein Anwalt Haftbeschw­erde bei der Ermittlung­srichterin am Amtsgerich­t München ein – ohne Erfolg. Nach der Abfuhr beim Landgerich­t kann Stadler noch das Oberlandes­gericht München anrufen.

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FOTO: DPA Rupert Stadler

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