Burgfest steht im Zeichen der Familien
Bergmesse, Kinderprogramm und Festausklang werden von der Sonne begleitet
NEURAVENSBURG - Das ganze Wochenende über sind Neuravensburger und Gäste aus nah und fern zum Wahrzeichen des Ortes geströmt: Denn es war wieder Burgfest. Das durchweg gute Wetter bescherte dem Fest einen Besucherrekord (die SZ berichtete). Am Samstag und Sonntag waren einige Programmhöhepunkte geboten, auch für Familien und Kinder.
Für viele Besucher gehört die Bergmesse mit der musikalischen Umrahmung durch Mitglieder der Musikkapelle Roggenzell zu den Höhepunkten des Festes. Pfarrer Erhard Galm brachte das prachtvolle Wetter und die herrliche Aussicht auf Dorf und Landschaft in Verbindung mit dem christlichen Glauben und sagte: „Gott lädt uns ein, ihm zu begegnen und das Brot des Lebens zu sich zu nehmen.“
In seiner Predigt erinnerte der Priester an den biblischen Propheten Elia, dem nach mühevollem Einsatz für seinen Gott die Kräfte abhanden gekommen waren. Erst durch einen Engel erfuhr er Stärkung. Auch heute, so Galm weiter, würde es menschliche Engel geben, die dafür sorgten, „dass Menschen ein gutes Leben bei uns haben“. Und auf den PrimizSpruch „Kostet und seht wie lieb der Herr ist“von Pfarrer Otto Baur eingehend, forderte Galm dazu auf: „Halten Sie während der Kommunion Ihre leeren Hände dem hin, der sie füllen kann.“Pfarrpensionär Baur verstarb in der Nacht zum Sonntag in Haslach. Er war unter anderem in Leutkirch, Ulm und Stuttgart tätig.
Mit dem Frühschoppenkonzert des Musikvereins Ettenkirch ging es traditionell weiter. Hier wie auch beim Burgnachmittag, der von der Polkabesetzung der Roggenzeller gestaltet wurde, sah man viele Familien aus ganz Neuravensburg, die festlich gestimmt beieinander saßen und es sich gut gehen ließen. Für den schwungvollen Ausklang sorgten schließlich die „Wirtshaus Böhmischen“.
Abwechslung am Samstag
Kein besorgter Blick zum Himmel, kein wetterbedingtes Zittern und Bangen. Wie schon der Freitagabend, so wurde auch der Samstag ein reines Vergnügen. Klar, dass es überall nur strahlende Gesichter gab.
Traditionell gehörte der Nachmittag den Kindern. Spiel und Spaß bestimmte das fröhliche Treiben rund um die Burgruine. Da konnten die Jüngsten papierne Fische angeln, Rasseln basteln und sich schminken lassen. „Bänes (Zauner) Kletterbaum“war für Mädchen und Buben wie geschaffen, ihren Mut zu erproben. Die Jugendfeuerwehr hielt für alle „Wasserratten“mehrere Möglichkeiten des spielerischen Umgangs mit Schlauch und Spritze bereit.
Natürlich gehörte auch der lieb gewordene Luftballon-Wettbewerb wieder zum Angebot. Der Wind war schuld daran, wenn die Reise der bunten „Flugobjekte“schon beendet war, bevor sie begann. Hier und da verfing sich die Schnur eines Ballons in einem der Bäume. Trost spendete da sicherlich eine Fahrt mit dem Karussell, das neben den Luftschaukeln, dem „Pfeile werfen“und den reichhaltigen Auslagen von Süßigkeiten den „Rummelplatz“bildete.
Völkerwanderung am Abend
Was sich dann am Samstagabend auf dem Weg zum Festgelände abspielte, kann ohne Übertreibung als „Völkerwanderung“bezeichnet werden. Die Aussicht auf einen vergnüglichen Abend inmitten von Freunden und Bekannten war Triebfeder genug. Oben angekommen wurde Ausschau nach einem der raren freien Sitzplätze gehalten oder sich gleich in Gruppen zusammengestellt.
Die Musikkapelle Hiltensweiler gab als erste den stimmungsvollen Ton hinsichtlich der „BurXmusik“an. Mit schwungvollem Bläserklang servierten die gut gelaunten Musikanten ein „Rehragout“, entführten auf die „Vogelwiese“, erwiesen der „Anna“mit einer Polka Referenz und ließen durch das Tenorhorn „Theresa“hochleben. Keine Frage, dass ebenso das „Von Freund zu Freund“zu hören war. Die „Spätzlefresser“kleideten danach alte Schlager in ein modernes Gewand und bezogen das Publikum so in ihr Spiel mit ein, dass dieses sogar zu tanzen anfing.
Gerne wurde auf die Speisen und Getränke zugegriffen, die die Neuravensburger Vereine bereit hielten. Beim Förderverein zur musikalischen Jugendausbildung gab es warme Seelen, bei der Musikkapelle Roggenzell knusprige Hähnchen und Würstchen. Der Kirchenchor Roggenzell sorgte dafür, dass niemand durstig sein musste, die Burgbar wurde von der Kolpingfamilie betrieben. Schließlich hatten die Landfrauen die Aufgabe übernommen, die Besucher mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen zu verwöhnen.