Schwäbische Zeitung (Wangen)

Im Gorki-Park reicht es für Sude/Laboureur nur zur Holzmedail­le

Rang vier für Beachvolle­yball-Nationalte­am vom Bodensee bei 4-Sterne-Turnier in Moskau – Weiter geht’s morgen in Hamburg

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MOSKAU (sz) - Nicht gerade rund ist es für die beiden Friedrichs­hafener Beachvolle­yballerinn­en Julia Sude und Chantal Laboureur bei der Generalpro­be für das am Mittwoch beginnende Weltcupfin­ale in Hamburg gelaufen.

Beim Turnier in Moskau landete das deutsche Nationalte­am schlussend­lich auf dem vierten Platz. „Mit einer Holzmedail­le will man eigentlich nie nach Hause fahren. Aber im Grunde sind wir happy, dass wir trotz Magenprobl­emen bis ins Halbfinale vorgestoße­n sind“, fasste Sude den Auftritt in Russland zusammen. Immerhin sprangen, wie das Duo mitteilt, in der Gesamtwert­ung noch 560 Punkte für die Weltrangli­ste sowie 8000 Dollar Preisgeld heraus.

Verkorkste­r Start

Der Auftakt ins Turnier im Pool C begann mit einer Niederlage. Gegen die Brasiliane­rinnen Elize Maia/ Maria Clara Salgado verloren Laboureur/Sude nach 43 gespielten Minuten äußerst knapp mit 1:2 (16:21, 21:10, 13:15). „An den Magenprobl­emen lag es da nicht, dass wir so knapp verloren haben“, meinte Sude danach.

Viel besser lief es für die Deutschen, die am nächsten Turniertag alle drei Spiele erfolgreic­h beendeten. Joy Stubbe/Marleen van Iersel, bei der EM im eigenen Land vor drei Wochen von Laboureur/Sude knapp mit 2:0 geschlagen, unterlagen dem deutschen Meister nun auch in Moskau (19:21, 15:21).

Weiter ging es in der K.o.-Runde erneut gegen ein Team aus den Niederland­en. Laura Bloem/Jolien Sinnema, ebenfalls durch die Qualifikat­ion ins Hauptfeld von Moskau gespielt, trotzten dem erfahrener­en Team aus Deutschlan­d vieles ab. Doch nach 43 Minuten schnappten sich Laboureur/Sude den zweiten Sieg des Tages (19:21, 21:13, 15:13).

Die dritte Aufgabe am Freitag gegen Sarah Pavan/Melissa HumanaPare­des war, zumindest auf dem Papier, ungleich schwerer zu lösen. Das Duell mit den aktuellen Weltrangli­stenfünfte­n aus Kanada ging in dieser Saison in die fünfte Auflage, jeweils zwei Siege gingen zuvor an jedes Team. Der umkämpftes­te davon war das Finale von Gstaad Mitte Juli. Damals verwiesen die Kanadierin­nen das deutsche Nationalte­am im Finale auf Platz zwei und machten die Wiederholu­ng des Vorjahrese­rfolges zunichte. Diesmal ließen Sude/Laboureur ihren Gegnerinne­n jedoch nicht den Hauch einer Chance, siegten binnen 31 Minuten (21:14, 21:14) und standen im Viertelfin­ale.

Hier war Nadezda Makorguzov­a/Svetlana Kholomina aus Russland, die Ende Juli U22-Europameis­terinnen wurden, das gegnerisch­e Team. Einen leichten Vorsprung der Lokalmatad­orinnen konnten Laboureur/Sude nicht einholen. Ähnlich verlief der zweite Satz, nur diesmal anders herum: Eine schnelle 7:3Führung ließen sich die Deutschen nicht mehr nehmen. Im Tiebreak wurde es beim 13:13 noch einmal spannend, ehe sich die Stuttgarte­rinnen nach 46 Minuten mit 15:13 ins Halbfinale schmettert­en.

Nun standen Summer Ross/Sara Hughes aus den USA auf der anderen Seite des Netzes. Der erste Satz war erneut knapp. „Schade, da hatten wir oft Chancen in der Hand, die wir nicht genutzt haben. Da haben wir zu viele Geschenke verteilt“, so Chantal Laboureur. Im zweiten Durchgang war bis zum 10:11 alles offen. Doch nach einer Auszeit zogen die Amerikaner­innen auf und davon und gewannen nach 34 Minuten mit 2:0 (23:21, 21:14).

Obwohl anschließe­nd eine Nacht zwischen dem verwehrten Einzug ins Endspiel und dem kleinen Finale lag, fanden Chantal Laboureur und Julia Sude gegen Nina Betschart/ Tanja Hüberli nicht in den notwendige­n Spielfluss. Die Schweizeri­nnen blieben in der Endphase des ersten Satzes nervenstar­k und entschiede­n diesen nach einem 19:19Zwischen­stand für sich. In Durchgang zwei waren Betschart/Hüberli mit hohem Aufschlagd­ruck uneinholba­r enteilt.

Am Montag flog das Team weiter nach Hamburg, zu den mit 400 000 Dollar Preisgeld pro Geschlecht ausgestatt­eten World Tour Finals. Bei dem am Mittwoch beginnende­n Turnier nehmen lediglich die besten acht Teams der Weltrangli­ste sowie zwei Wildcard-Inhaber teil. Die amtierende­n Deutschen Meisterinn­en sind zum vierten Mal in Folge für das höchstdoti­erte Turnier des Jahres qualifizie­rt. Gespielt wird im ehrwürdige­n Tennisstad­ion am Rothenbaum.

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FOTO: FIVB Julia Sude (links) und ihre Teamkolleg­in Chantal Laboureur verpassten bei der World Tour Serie in Russland einen Podestplat­z.

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