Die Liebesschlösser sollen weg
Wegen Sanierungsarbeiten am Moleturm ruft Friedrichshafen dazu auf, die Treuesymbole zu entfernen
FRIEDRICHSHAFEN - Vier Jahre, nachdem die Stadt die Liebesschlösser am Schlosssteg entfernt hat, nimmt sie nun jene am Moleturm ins Visier. Anlass dafür sind im Herbst geplante Sanierungsarbeiten. Bis 21. September haben Verliebte noch Gelegenheit, ihre dort angebrachten metallenen Treuesymbole selbst zu entfernen, danach werden das Mitarbeiter des Baubetriebsamts erledigen.
Was die vor allem auf der obersten Plattform am Geländer des Moleturms angebrachten Bügelschlösser allesamt miteinander verbindet, ist ihre Aussage: Sie sollen für jedermann sichtbare Zeichen der ewigen Verbundenheit zweier Menschen sein. Zumeist sind es Verliebte, manchmal aber auch „nur“gute Freunde, die ein Schloss am Geländer befestigen und den Schlüssel danach ins Wasser werfen. Woher der Brauch kommt, ist nicht belegt – am wahrscheinlichsten gilt die Theorie, dass er seinen Ursprung an der Brücke „Ponte Vecchio“in Florenz hatte. An der Pont des Arts in Paris waren es vor vier Jahren so viele, dass ein Teil der Fußgängerbrücke am Louvre einbrach.
Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Statik gibt’s für den Moleturm in Friedrichshafen laut Auskunft der Stadtverwaltung bislang nicht. Dafür ist die Zahl der Schlösser wohl noch zu gering - weshalb die Stadt sie bislang auch geduldet hat. Nun ist aber geplant, den Steg zum Moleturm und den Turm selbst im Herbst zu sanieren. Dabei soll das Geländer gereinigt, Rost entfernt und Korrosionsschutz aufgebracht werden. „Aus diesem Grund müssen die zahlreichen Liebesschlösser entfernt werden“, teilt die Stadtverwaltung mit - und ermuntert jene, die in den vergangenen Jahren ein solches dort angebracht haben, dies bis 21. September selber zu tun. Am Montag, 24. September, werden die Mitarbeiter des Baubetriebsamtes damit beginnen, die verbliebenen Schlösser zu knacken und abzuhängen.