Brücke womöglich schneller fertig
Trockenes Wetter hat die Bauarbeiten an der Bahnlinie bei Lanzenhofen begünstigt
LEUTKIRCH - Möglicherweise kann die neue Straßenbrücke über die Eisenbahnlinie bei Lanzenhofen bereits zum Jahresende für den Verkehr freigegeben werden. Dies hat nun Franz Fugel vom Straßenbauamt des Landratsamtes in Aussicht gestellt. Damit wäre der neue Verkehrsweg drei Monate früher als geplant benutzbar. Fugel schränkt dies nur insofern ein, dass die Witterung für ein vorgezogenes Ende der Bauarbeiten nach wie vor gut bleiben müsse.
Der Bau der Brücke soll zur Verkehrssicherheit beitragen. Sie wird zwei ebenerdige kleine Bahnübergänge bei Lanzenhofen und Herrot ersetzen. „Dadurch wird die Gefahr schwerster Unfälle erheblich reduziert“, sagt Fugel. Erste Planung dafür gab es 2010. Baubeginn der Brücke war im vergangenen April. Die nötig gewordenen Arbeiten an der neuen Straßenführung fingen im Mai an. Laut Plan sollte alles bis Ende März 2019 fertig sein.
„Die anhaltend gute Witterung und ein guter Personal- und Maschineneinsatz der ausführenden Firmen haben aber das Vorwärtskommen auf der Baustelle begünstigt“, berichtet Fugel. Nach seinen Worten liegt der Brückenbau „gut im Zeitplan“. Zuletzt waren im Oberteil rund 30 Tonnen Stahl und 350 Tonnen Beton verarbeitet worden. Laut Fugel „eilt der Straßenbau dem Zeitplan voraus“.
Während die anhaltende Trockenheit anderswo zu Schwierigkeiten führte, begünstigte sie im Fall der Brücke sowie der Zufahrten ein kontinuierliches Arbeiten. Als weiteren Glücksfall kann das Straßenbauamt wohl die Verfügbarkeit der Baufirmen werten. Die Kapazitäten der Branche sind ansonsten wegen der guten Konjunkturlage seit längerem ausgelastet.
Fugel berichtet, dass sich zudem die Kosten im geplanten Rahmen halten würden - bei Bauprojekten in Deutschland inzwischen oft genug nicht die Regel. Insgesamt werden für Brücke, Straßen sowie den Rückbau der beiden alten Bahnübergänge 4,67 Millionen Euro veranschlagt. Davon trägt der Landkreis 1,31 Millionen Euro. Den großen Rest teilen sich die Deutsche Bahn und der Bund. Das Land gewährt eine Zuwendung über das Gesetz zur Landesgemeindeverkehrsfinanzierung.
Ein bemerkenswertes Teil des Brückenbaus sind die schrägen Widerlager. Anfangs, erzählt Fugel, seien die üblichen, senkrecht stehenden Widerlager geplant gewesen. Dann habe sich aber herausgestellt, dass aufgrund von Vorstellungen der Bahn eine Alternativlösung besser wäre. Sie sieht den Brückenbau auch im Zusammenhang der Strecken-Elektrifizierung von München über Memmingen nach Lindau. Bis Ende 2020 will die Bahn mit ihren Bauarbeiten fertig sein. Im Fall der Brücke bei Lanzenhofen lassen ihr die schrägen Widerlager mehr Raum für den Einbau nötiger Infrastruktur wie Leitungen.
Die bisher bestehenden ebenerdigen Bahnübergänge und ihre Zufahrten werden zurückgebaut. „Wo jetzt noch eine alte Straße verläuft, ist dann grüne Wiese“, sagt Fugel. Diese Arbeiten könnten sich aber noch hinziehen. Fugel geht in diesem Fall von einem Bauende im Juni aus. Dies wäre der im ursprünglichen Plan anvisierte Termin. Insgesamt, sagt Fugel, seien die Bauarbeiten gegenwärtig die umfangreichsten des Landratsamtes im Bereich der Verkehrswege.
Ein Nebenaspekt der Arbeiten ist eine Umstrukturierung des Straßennetzes bei Lanzenhofen und Herrot. Insgesamt werden rund zwei Kilometer Straße neu gemacht. In diesem Zusammenhang kümmert sich die Stadt Leutkirch um eine bessere Wasserversorgung bei den beiden Weilern. Ebenso werden Breitbandkabel verlegt.