Müll und Glasscherben ärgern Skateplatz-Besucher
Kritik an feiernden Jugendlichen, aber auch an der Stadt – Stadt und Streetworker räumen regelmäßig auf
ISNY - Über Glasscherben und Müll auf dem Skateplatz ärgern sich Besucher und Passanten in Isny. Vermeintlich Schuldige dafür sind schnell gefunden. Die Stadt appelliert indes an die Bürger, ihre Funde nicht in den sozialen Netzwerken zu teilen, sondern sich direkt ans Ordnungsamt zu wenden.
„Ich war am Sonntag mit meinen Jungs mal wieder auf der Skaterbahn in Isny“, erinnert sich Dirk Schwärzler Anfang dieser Woche. „Wir hatten sogar einen Besen dabei, weil wir schon wissen, dass leider meistens Glasscherben rumliegen. Es lagen aber so viele Scherben und kaputte Flaschen auf dem Platz, dass wir mit einem Besen nichts ausrichten konnten.“
Der Familienvater fragt sich, warum man dem Vandalismus in Isny keine Riegel vorschieben könne und was fehle, um diesen Platz sicher und sauber zu halten. Leichter gesagt als getan. „Wir schicken immer wieder den Bauhof zum Skateplatz“, erklärt Ordnungsamtsleiter Klaus Hägele. Mitarbeiter seien täglich in Isny unterwegs und regelmäßig auch auf dem Skateplatz, „mal mehr mal weniger, je nachdem, was für Personen gerade dort unterwegs sind“. In den Ferien, so vermutet Hägele, sei dort aber noch mehr Publikumsverkehr los als sonst.
In der Facebookgruppe „Du weißt, dass du aus Isny bist, wenn...“wird die Geschichte von Schwärzler intensiv diskutiert. Einige Nutzer ärgern sich über Jugendliche, die dort Party machen und ihren Dreck hinterlassen. „Da wird viel Geld in die Plätze gesteckt, dass sich die Jugendlichen austoben können, dann wird durch ein paar Rüpel alles zunichte gemacht“, schreibt ein Nutzer. Der Platz gleiche einem „Schlachtfeld das seinesgleichen sucht“, behauptet ein anderer.
„Verstöße werden geahndet“
Das bestätigt Streetworker Wdebat Aracar. Er bezeichnet den Skatepark als Brennpunkt, auf dem er regelmäßig aufräumen müsse – unterstützt von mehreren Jugendlichen, die bei ihm Sozialstunden ableisten. Mindestens einmal pro Woche sei er dort im Einsatz, meistens an einem Montag. „Da bin ich zwei bis drei Stunden beschäftigt“, sagt der 38-Jährige. So auch am vergangenen Montag: „Was die hinterlassen haben, war abartig, eine Katastrophe.“Glasscherben, Wodkaflaschen, Zigarettenstummel und Becher lagen verstreut herum. „Unter aller Sau“, findet Aracar. „Ich sage immer: Jungs oder Mädels, wenn ihr da was macht, dann räumt doch bitte auf. Das ist das Mindeste.“
Ein User fordert dennoch, der Ordnungsdienst müsse für mehr Stunden beauftragt werden, „um präventiv mit stetiger Präsenz diesem entgegenzuwirken“. Darauf antwortet Hägele, die Kontrollgänge seien in den vergangenen Jahren insgesamt sogar erhöht worden. Auch der Sicherheitsdienst mache regelmäßig seine Touren. Aber eben nicht nur zum Skatepark, sondern auch zu anderen Problemschwerpunkten in Isny. Als Beispiele nennt der Amtsleiter Busbahnhof und Kurpark. Sicherheitsdienst und Polizei hätten bereits viele Verwarnungen und Bußgelder geschrieben und Platzverweise erteilt.
Ein Alkoholverbot auf dem Skateplatz, das manche Isnyer als vermeintliche Lösung vorschlagen, gibt es bereits, denn der Skatepark liegt im Schulareal. „Verstöße dagegen werden von der Polizei geahndet“, sagt der Amtsleiter.
Direkt an die Stadt wenden
Irgendwann stoßen all diese Maßnahmen an ihre Grenzen. Deshalb, so Hägele, sei die Stadt auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Er ärgert sich, dass er von dem erneuten Vandalismus nicht direkt von den Bürgern erfahren hat. „Im Frühjahr haben wir mit der Polizei einen Aufruf gestartet, nicht das Internet oder die Zeitung zu nutzen, sondern direkt auf die Stadt zuzugehen.“Die könne sofort reagieren und gezielt ausrücken.
Auf die Aussage eines Users, in Isny fehle ein Ort, an dem „Jugendliche in Ruhe Blödsinn machen können“, reagiert der Amtsleiter mit Unverständnis. „Irgendwo Blödsinn zu machen, wobei Kosten entstehen, die auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, ist ein Armutszeugnis.“Die Stadt könne nicht ständig nur diesen einen Platz aufräumen, weil die Besucher wieder was zerdeppert hätten, und dafür andere Plätze aussparen. „Insbesondere jetzt, wo auch bei uns Ferien- und Urlaubszeit ist.“
Ein Kommentator bringt es auf Facebook auf den Punkt: „Da beklagen sich die Leute, dass es in Isny nichts für die Bespaßung der Jugendlichen gibt, und gleichzeitig verwüsten sie das wenige, das da wäre. Und dann hätte man noch gerne, dass die Stadt dort aufräumen soll.“