Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bademeiste­r warnen vor Handy im Schwimmbad

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FRANKFURT (dpa) - Bademeiste­r warnen Eltern davor, sich vom Smartphone ablenken zu lassen. Michael Schad vom Bundesverb­and Deutscher Schwimmmei­ster kritisiert­e, viele Eltern sähen Schwimmbäd­er als eine Art Kita an. Er habe sich schon wüste Beschimpfu­ngen anhören müssen, wenn er Eltern mit Smartphone­s an ihre Aufsichtsp­flicht erinnert habe, sagte Schad der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. Um sich in Ruhe dem Smartphone widmen zu können, ließen manche Eltern ihre Kleinkinde­r zudem von Geschwiste­rn beaufsicht­igen, die selbst noch nicht richtig schwimmen könnten.

Nach Angaben von Michael Dietel vom Hamburger Schwimmbad­Betreiber Bäderland sinkt die Aufmerksam­keit von Eltern schon seit Jahren. Smartphone­s und Tablets seien problemati­scher als Zeitschrif­ten oder Bücher. „Im Netz gibt es ständig neue Inhalte, dadurch hat man immer Angst, etwas zu verpassen“, sagte er der Zeitung. Schwimmmei­ster und Rettungssc­hwimmer warnen, dass Kleinkinde­r auch im Planschbec­ken ertrinken könnten, etwa wenn sie stolpern und Wasser schlucken.

Schad gibt den Kommunen eine Mitschuld an dem Trend. Viele von ihnen würden darauf drängen, dass in den Bädern kostenlose­s WLAN bereitgest­ellt wird. Schad und der Schwimmmei­sterverban­d haben ein Piktogramm entwickelt, das Eltern an die Aufsichtsp­flicht für ihre Kinder erinnern soll. Es zeigt ein durchgestr­ichenes Handy. „So stellen wir sicher, dass jeder Badegast das versteht, egal welche Sprache er spricht“, so Schad.

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