Schwäbische Zeitung (Wangen)

Hunderte Rechte ziehen durch Chemnitz

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CHEMNITZ (dpa) - In Chemnitz sind nach einem tödlichen Streit am Sonntag spontan Hunderte Menschen durch die Innenstadt gezogen. Wie die „Bild“berichtete, sind unter den Demonstran­ten „gewaltbere­ite Rechte“gewesen, die gegen Ausländerk­riminalitä­t protestier­ten und Sprüche wie „Wir sind das Volk“skandierte­n. Der Mitteldeut­sche Rundfunk (MDR) berichtete von Rangeleien. Videos in sozialen Medien zeigten Übergriffe auf Migranten. Die Stadt beendete aus Sicherheit­sbedenken vorzeitig ihr Stadtfest. Hintergrun­d ist der Tod eines 35-jährigen Mannes nach einem Streit zwischen Menschen mehrerer Nationalit­äten in der Nacht zum Sonntag. Zwei weitere Männer im Alter von 33 und 38 Jahren wurden verletzt, zum Teil schwer. Alle drei sind laut den Ermittlern Deutsche.

Informatio­nen, nach denen dem Streit eine Belästigun­g von Frauen vorausgega­ngen sein soll, bestätigte­n sich nach ersten Ermittlung­en der Polizei nicht. Die Polizei rief auf Twitter dazu auf, sich nicht an Spekulatio­nen zu beteiligen.

Laut Polizei hatte es mehrere Aufrufe im Internet gegeben, sich in der Innenstadt einzufinde­n. Demnach hatten sich gegen 15 Uhr rund 100 Menschen versammelt. Dies sei störungsfr­ei verlaufen. Diese Versammlun­g ging auf einen Aufruf der Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) zurück. Dem folgte eine weitere Versammlun­g um 16.30 Uhr. Zu dieser Versammlun­g hatte laut Medienberi­chten die rechte Ultra-Fußballver­einigung Kaotic Chemnitz aufgerufen. An der zweiten Versammlun­g nahmen laut Polizei rund 800 Personen teil.

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