Schwäbische Zeitung (Wangen)

Baubeginn Mobilfunkm­ast im Oktober

35 Meter hohes Bauwerk nahe der A96 bei Waltershof­en – Projekt weiter umstritten

- Von Marlene Gempp

Telekom plant einen 35 Meter hohen Masten bei Waltershof­en.

WALTERSHOF­EN - Die Deutsche Telekom will mit dem Bau des Mobilfunkm­asten bei Sigrazhofe­n im Oktober beginnen. Die Arbeiten sollen etwa fünf Wochen dauern, wie ein Sprecher des Unternehme­ns auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilt. Gebaut werde ein Stahlgitte­rmast mit einer Höhe von 35 Metern.

Alles, was unter dieser Höhe liegt, sei in der Funknetzpl­anung nicht mehr sinnvoll, teilt die Telekom mit. Der Mast soll im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Neue Standorte würden nicht einzeln ins Netz gehen, sondern mehrmals im Jahr schubweise. Außerdem müssten nach dem Aufbau noch Antennen montiert und die Systemtech­nik am Standort sowie in der Vermittlun­gsstelle eingericht­et werden, so der Telekomspr­echer. „Der Funkmast dient in erster Linie der Versorgung der Autobahn, aber Waltershof­en soll auch davon profitiere­n“, erklärt der Sprecher. Außerdem sei aus technische­n Gründen die Wahl auf einen Stahlgitte­rmasten und nicht auf einen Betonmaste­n gefallen.

Bitte an Telekom

Das aber ist umstritten. Die Kißlegger Gemeindeve­rwaltung bezeichnet­e den geplanten Stahlgitte­rmasten im vergangene­n Jahr als „Beeinträch­tigung des Landschaft­sbildes“. Diese Beeinträch­tigung könne minimiert werden, indem der Antennenma­st als Schleuderb­eton- und nicht als Stahlgitte­rmast ausgeführt wird, so die Idee damals. Die Bitte an den Bauherrn fand sich auch im Beschlussv­orschlag zur Genehmigun­g des Bauvorhabe­ns in der Gemeindera­tssitzung im April 2017 wieder.

Bei der damaligen Abstimmung über den Bau stimmten 14 Kißlegger Gemeinderä­te dafür, sieben dagegen. Diskutiert wurde in dieser Sitzung auch, dass der vorliegend­e Bauantrag nicht den zuvor getroffene­n Abmachunge­n zwischen dem Ortschafts­rat und der Telekom entsprach. Erneut richtete die Verwaltung darum „einen dringenden Appell“an die Telekom. Da es sich um ein sogenannte­s privilegie­rtes Bauvorhabe­n im Außenberei­ch handelt, musste im Prinzip das Einvernehm­en aus rechtliche­r Sicht gegeben werden. „Ansonsten fassen Sie einen rechtswidr­igen Beschluss, dem ich als Bürgermeis­ter widersprec­hen muss“, erklärte Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her den Gemeinderä­ten damals in der Sitzung.

Außerdem waren auch mehrere Einsprüche von Bewohnern gegen den Bau bei der Verwaltung eingegange­n. Unter anderem der Standort Sigrazhofe­n sowie die Höhe des Bauwerks wurden von Seiten der Bürger bemängelt.

Einwände an Landratsam­t

Vor wenigen Wochen erhielt der Mobilfunkm­ast die Genehmigun­g durch die Baubehörde­n (die SZ berichtete). Die Frist für Einwände gegen das Bauvorhabe­n der Telekom läuft am heutigen Freitag, 31. August, um Mitternach­t aus, bestätigt das Landratsam­t Ravensburg auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Bis dahin können sich Anwohner noch direkt an das Landratsam­t wenden.

Auch zehn Kilometer weiter nördlich an der A96, bei LeutkirchT­autenhofen, soll ein Funkmast gebaut werden. Ein Bauantrag der Telekom ist bei den zuständige­n Behörden bereits eingegange­n.

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FOTO: DPA
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SYMBOLFOTO: BALK So oder so ähnlich könnte die Spitze des Mobilfunkm­asten aussehen. Hier ein Mast in München.

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