Der Maschinenring setzt auf Roboter
Neues Gefährt putzt Photovoltaik-Anlagen – Testlauf in Urlau verläuft positiv
URLAU - Das Gefährt hat sich auf der Modul-Oberfläche festgesaugt, der Wasserschlauch sitzt und der passende Regler am Steuerpult ist betätigt – jetzt kann der Photovoltaik-Reinigungsroboter seine Arbeit aufnehmen. Vor einigen Tagen hat sich der Maschinenring Württembergisches Allgäu das neuartige Gerät angeschafft. Am Donnerstag starteten die Verantwortlichen einen Testlauf in Urlau.
Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Stalls von Familie Schwenk ist sauber. Weniger als eine halbe Stunde benötigt der Roboter für die rund 70 Module. Der Testlauf ist bestanden. Der Maschinenring möchte mit dem neuen Gefährt vor allem Flächen auf landwirtschaftlichen Gebäuden, Gewerbehallen oder Freiflächenanlagen im Auftrag der Gebäudebesitzer reinigen. „Wir wollen mit der Dienstleistung möglichst einen Umkreis von 100 Kilometer abdecken“, verkündet Andreas Bauhofer vom Maschinenring.
Mit einer Hebebühne transportieren die Mitarbeiter den Roboter am Donnerstag auf das Stalldach. Ein Schlauch verbindet das Gerät mit einer Osmoseanlage am Boden. Dort wird – wie Bauhofer erklärt – das frische Wasser zunächst „entmineralisiert“, bevor es dem Roboter für den Putzvorgang zur Verfügung gestellt wird. Schließlich sollen keine Stoffe wie Kalk auf den Photovoltaik-Modulen landen. Gesteuert wird das Gerät von der Hebebühne aus – von einem Mitarbeiter am Steuerpult. Um nicht abzurutschen, saugt sich der Roboter an den Modulen fest. Bis zu einer Neigung des Daches vom 35 Grad sei er einsetzbar.
„Abenteuerlich und gefährlich“
Nach Recherchen von Andreas Bauhofer ist der Maschinenring Württembergisches Allgäu vermutlich der einzige in Deutschland, der ein solches Gerät einsetzt. Bisher mussten Mitarbeiter die Photovoltaik-Anlagen „von Hand“reinigen. „Das war sehr abenteuerlich und auch gefährlich“, ist sich Bauhofer sicher. Zur Verfügung standen Teleskopstangen mit rotierenden Bürsten.
Einen Richtwert, wie oft Photovoltaik-Anlagen gereinigt werden sollten, gibt es laut Bauhofer nicht. Das hänge vom Verschmutzungsgrad ab. Anfällig für starke Verunreinigung seien beispielsweise Gebäude mit Firstlüftung – in solchen Fällen ist eine Zu- und Abluftführung durch Elemente im Dachfirst vorhanden. Bei dieser Konstruktion setzten sich besonders viele Staubpartikel auf den Dächern ab, weiß Bauhofer. Das ist auch beim Stall der Familie Schwenk aus Urlau der Fall gewesen.