Wie entwickelt sich Kißleggs Ortskern?
Geschäftsaufgaben, Neueröffnungen und Denkmalschutz prägen das Bild.
KISSLEGG - In den vergangenen Jahren hat sich der Ortskern von Kißlegg stark verändert. Aufgabe von Geschäften, Neueröffnungen und Strukturwandel prägen das Bild von Herren- und Schlossstraße. Eine Studie und Bedarfsplanung soll nun „Bausteine einer städtebaulichen und baulichen Entwicklung in Kißlegg“voranbringen. Das steht auf der Tagesordnung der kommenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 12. September.
Bereits in der letzten Sitzung vor den Sommerferien Anfang August hätte das zuständige Architekturbüro Elwert und Stottele aus Ravensburg die Vorgehensweise einer solchen Studie und Bedarfsplanung den Gemeinderäten vorstellen sollen. Die Architekten waren aber verhindert und so wurde der Tagesordnungspunkt auf die nun folgende Sitzung verschoben.
Schwerpunkte, die die Architekten bearbeiten sollen, sind laut Sitzungsvorlage zum 8. August zum einen die Nutzung des ehemaligen Gasthofs „Löwen“sowie auch die Nutzung des „Adlers“. Beide Gebäude wurden vom Denkmalamt untersucht. „Im ,Adler’ ist wesentlich mehr der Bausubstanz historisch als zunächst angenommen“, sagte Bürgermeister Dieter Krattenmacher in der letzten Sitzung. Das Gebäude werde also auf keinen Fall abgerissen. Im „Löwen“müsste der Dachstuhl erhalten bleiben. Gerade beim „Adler“sei nun die Frage, wie man eine sinnvolle Nutzung ins Gebäude bringen, aber gleichzeitig den historischen Kern bewahren kann.
Kein Interessent für ehemaliges Edeka-Gebäude
Ein weiteres zentrales Thema in der Ortskernentwicklung: der fehlende Supermarkt. Bisher gibt es noch keinen Interessenten für das leerstehende, ehemalige Edeka-Gebäude, erklärte
Krattenmacher den
Gemeinderäten. Es gebe derzeit keine Hoffnung, das
Gebäude – so wie es da steht – zu erhalten.
Die Immobilie ist schon länger an eine Kißlegger Investorengruppe verkauft, der Supermarkt hat vor wenigen Monaten den Betrieb an der Schlossstraße eingestellt.
Finanzielle Unterstützung vom Land für Sanierungen
Aber auch Positives gebe es von der Ortsentwicklung zu berichten, geht aus der Sitzungsvorlage zum 8. August hervor. Die kontinuierliche städtebauliche Erneuerung werde seit 1989 durch das Landessanierungsprogramm finanziell unterstützt. Aktuell müsse die vorhandene, teils unter Denkmalschutz stehende Bausubstanz gesichert und weiterentwickelt werden. Auch die geplante Nachverdichtung im Gebiet „Kirchmoos“sei laut Sitzungsvorlage noch nicht abgeschlossen.
Für die Entwicklung des Ortskerns erstellte die Gemeindeverwaltung im Oktober 2013 eine Grobanalyse zur Ausweisung eines Sanierungsgebiets. Als Ergänzung dazu soll nun das Architektenbüro eine Studie und Bedarfsplanung erstellen. Dies wird den Gemeinderäten als Beschluss vorgeschlagen. Eine, laut Sitzungsvorlage vorsichtige, Kostenschätzung für diese Arbeit liegt zwischen 20 000 und 25 000 Euro.
Neben der Ortskernsanierung steht auch die Einsatzvergütung von Hilfsorganisationen zur sanitätsdienstlichen Absicherung von Einsatzkräften der Feuerwehr auf der Tagesordnung der kommenden Gemeinderatssitzung sowie unter anderem auch die Fassadensanierung der Turn- und Festhalle.
Die öffentliche Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 12. August, beginnt um 17 Uhr im Esthersaal des Neuen Schlosses. Bürger können ab 19 Uhr Fragen an die Verwaltung stellen.