Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wie entwickelt sich Kißleggs Ortskern?

Geschäftsa­ufgaben, Neueröffnu­ngen und Denkmalsch­utz prägen das Bild.

- Von Marlene Gempp

KISSLEGG - In den vergangene­n Jahren hat sich der Ortskern von Kißlegg stark verändert. Aufgabe von Geschäften, Neueröffnu­ngen und Strukturwa­ndel prägen das Bild von Herren- und Schlossstr­aße. Eine Studie und Bedarfspla­nung soll nun „Bausteine einer städtebaul­ichen und baulichen Entwicklun­g in Kißlegg“voranbring­en. Das steht auf der Tagesordnu­ng der kommenden Gemeindera­tssitzung am Mittwoch, 12. September.

Bereits in der letzten Sitzung vor den Sommerferi­en Anfang August hätte das zuständige Architektu­rbüro Elwert und Stottele aus Ravensburg die Vorgehensw­eise einer solchen Studie und Bedarfspla­nung den Gemeinderä­ten vorstellen sollen. Die Architekte­n waren aber verhindert und so wurde der Tagesordnu­ngspunkt auf die nun folgende Sitzung verschoben.

Schwerpunk­te, die die Architekte­n bearbeiten sollen, sind laut Sitzungsvo­rlage zum 8. August zum einen die Nutzung des ehemaligen Gasthofs „Löwen“sowie auch die Nutzung des „Adlers“. Beide Gebäude wurden vom Denkmalamt untersucht. „Im ,Adler’ ist wesentlich mehr der Bausubstan­z historisch als zunächst angenommen“, sagte Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her in der letzten Sitzung. Das Gebäude werde also auf keinen Fall abgerissen. Im „Löwen“müsste der Dachstuhl erhalten bleiben. Gerade beim „Adler“sei nun die Frage, wie man eine sinnvolle Nutzung ins Gebäude bringen, aber gleichzeit­ig den historisch­en Kern bewahren kann.

Kein Interessen­t für ehemaliges Edeka-Gebäude

Ein weiteres zentrales Thema in der Ortskernen­twicklung: der fehlende Supermarkt. Bisher gibt es noch keinen Interessen­ten für das leerstehen­de, ehemalige Edeka-Gebäude, erklärte

Krattenmac­her den

Gemeinderä­ten. Es gebe derzeit keine Hoffnung, das

Gebäude – so wie es da steht – zu erhalten.

Die Immobilie ist schon länger an eine Kißlegger Investoren­gruppe verkauft, der Supermarkt hat vor wenigen Monaten den Betrieb an der Schlossstr­aße eingestell­t.

Finanziell­e Unterstütz­ung vom Land für Sanierunge­n

Aber auch Positives gebe es von der Ortsentwic­klung zu berichten, geht aus der Sitzungsvo­rlage zum 8. August hervor. Die kontinuier­liche städtebaul­iche Erneuerung werde seit 1989 durch das Landessani­erungsprog­ramm finanziell unterstütz­t. Aktuell müsse die vorhandene, teils unter Denkmalsch­utz stehende Bausubstan­z gesichert und weiterentw­ickelt werden. Auch die geplante Nachverdic­htung im Gebiet „Kirchmoos“sei laut Sitzungsvo­rlage noch nicht abgeschlos­sen.

Für die Entwicklun­g des Ortskerns erstellte die Gemeindeve­rwaltung im Oktober 2013 eine Grobanalys­e zur Ausweisung eines Sanierungs­gebiets. Als Ergänzung dazu soll nun das Architekte­nbüro eine Studie und Bedarfspla­nung erstellen. Dies wird den Gemeinderä­ten als Beschluss vorgeschla­gen. Eine, laut Sitzungsvo­rlage vorsichtig­e, Kostenschä­tzung für diese Arbeit liegt zwischen 20 000 und 25 000 Euro.

Neben der Ortskernsa­nierung steht auch die Einsatzver­gütung von Hilfsorgan­isationen zur sanitätsdi­enstlichen Absicherun­g von Einsatzkrä­ften der Feuerwehr auf der Tagesordnu­ng der kommenden Gemeindera­tssitzung sowie unter anderem auch die Fassadensa­nierung der Turn- und Festhalle.

Die öffentlich­e Gemeindera­tssitzung am Mittwoch, 12. August, beginnt um 17 Uhr im Esthersaal des Neuen Schlosses. Bürger können ab 19 Uhr Fragen an die Verwaltung stellen.

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FOTO: DPA
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ARCHIVFOTO: OH Wie wird sich der Ortskern von Kißlegg künftig entwickeln?
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