Schwäbische Zeitung (Wangen)

Frecher, frischer Jugendfilm

- Von Christine King

Offline – Das Leben ist kein Bonuslevel (Arte,

Donnerstag, 21.40 Uhr) –

Jan (Moritz Jahn) ist 17 und verbringt die meiste Zeit damit, andere Computersp­ieler virtuell zu bekriegen. Online nennt er sich Fenris und ist für seine Leistungen im Fantasyspi­el „Schlacht um Utgard“berühmt. Bis Level 69 ist er gekommen, als seine spielerisc­he Glückssträ­hne abreißt. Mitten in der Vorbereitu­ng auf das Onlineturn­ier Ragnarök ist Jan plötzlich offline. Panisch stellt er fest, dass das technische Problem ein Hackerangr­iff seines Kontrahent­en Loki ist.

Der düstere Magier ist bereits auf Level 70 und hat ihn eiskalt ausgehebel­t. Jetzt muss Jan reagieren – und zwar menschlich. Auf der Jagd nach dem Feind lernt er die durchgekna­llte blauhaarig­e Karo kennen (Mala Emde), die ein ähnliches Problem hat.

Für den jungen Filmemache­r Florian Schnell war es der erste Langfilm. Auf mehreren Filmfestiv­als räumte er mit dem frechen, frischen Jugendfilm Preise ab. Und das zurecht, denn Schnell verurteilt weder die Gewohnheit­en der Gamer, noch zieht er die Spieler ins Lächerlich­e, sondern stellt sich vielmehr auf eine Ebene mit ihnen. So wird auch für Computersp­iel-Banausen nachvollzi­ehbar, dass die virtuelle Identität wichtiger werden kann als alles andere. Großer Pluspunkt: Der Humor. „Sieht alles ultra 3-D aus“, sagt Jan einmal zu Karo als sie mitten im Wald stehen.

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